Hamburg. CDU fordert subventionierten Verleih von Mehrweggeschirr, um Events umweltfreundlicher zu machen. Wie die Verteilung laufen soll.
Kaffee und Kuchen auf dem Stadtteilfest, Wurst und Bier im Stadion oder an der Bühne – serviert wird in aller Regel auf Papptellern und -bechern mit Plastikbesteck. Jedenfalls in Hamburg. Und trotz der Tonnen von Abfall, die diese wenig nachhaltige Form der Nahrungsaufnahme so mit sich bringt.
Auf Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Sandro Kappe teilte der Senat mit, dass er sich bisher noch nicht mit der Frage befasst habe, wie er die Abfallflut durch die Ausgabe von Mehrweggeschirr vermeiden könnte. Dabei haben Städte wie München, Darmstadt, Ahlen Bad Homburg, Herrenberg, Hof, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Garbsen und Stade bereits Konzepte für „Green Events“ entwickelt, die Hamburg bloß kopieren müsste, sagt Kappe, umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion. In der Bürgerschaft hat er genau das jetzt beantragt.
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"Geschirrmobile" bereits in mehreren Städten
„Wiederverwendbares Mehrweggeschirr weist über den gesamten Lebensweg im Vergleich zu Einweggeschirr die geringste Umweltbelastung auf, ist am klimaverträglichsten und hat somit die beste Ökobilanz“, sagt Kappe und weist darauf hin, dass der Senat sich gern als Vorreiter in Sachen Umweltfreundlichkeit präsentiert.
Die fraglichen Städte stellen oder fördern sogenannte „Geschirrmobile“, die je nach Konzept und Geldbeutel bei Veranstaltungen kostengünstig oder kostenlos Mehrweggeschirr verleihen. Die Geschirrmobile, Autoanhänger mit integrierter Spülmaschine und Geschirr nebst Besteck für bis zu 1000 Personen, sollten vorwiegend kleineren Veranstaltern angeboten werden.
CDU: Hamburg sollte mit zwei Geschirrmobilen anfangen
„Sie wissen oft nicht um Alternativen zu Einweglösungen und haben auch gar nicht die Kapazitäten, länger danach zu suchen oder können sich Mehrweggeschirr nicht leisten“, sagt Kappe.
In Hamburg könne der Verleih der Geschirrmobile über die Stadtreinigung oder das Hamburg Marketing laufen. Zunächst solle die Stadt mit zwei Geschirrmobilen anfangen und die Ausleihe subventionieren. Den Sommer 2022 nannte Kappe als realistischen Starttermin. Dann werde Corona zwar nicht vergessen sein, aber doch alles wieder im Normalbetrieb laufen. Wenn der Verleih erst einmal angeschoben sei, könne sich die Stadt wieder aus dem Markt zurückziehen und ihn der freien Wirtschaft überlassen.