Was wollten Sie als  Kind werden und warum?
Astronaut war damals der große Hype. Später, in der Pubertät, fand ich Dalí toll und wollte Maler werden.

Was war der beste Rat Ihrer Eltern?
„Panta Rhei“ (alles fließt) – das Lebensmotto meines Vaters.

Wer war beziehungsweise  ist Ihr Vorbild?
Die Interessenvielfalt eines Leonardo da Vinci hat mich schon in ganz jungen Jahren fasziniert. Er war in vielerlei Hinsicht wahnsinnig visionär und hat sich irre vielseitig interessiert. Er war ein verdammt guter Zeichner und Maler, hatte aber auch ein Faible für Medizin und Anatomie und war zudem technisch sehr begabt, hat Fallschirmkonstruktionen und ein U-Boot entworfen. Dieses breite, vielseitige Interesse für verschiedenste Themen habe ich mir schon früh zum Vorbild genommen. Wen ich auch inspirierend finde, weil er zu seiner Zeit fast schon eine Art Popstar war, ist der französische Poet François Villon.

Was haben ihre Lehrer/ Professoren über Sie gesagt?
Der Sohn eines bedeutenden Kaufmanns muss rechnen können – so die Meinung meiner Lehrer damals. Nun ja, ich hatte in Mathematik mal eine Zwei, aber eben auch mal eine Fünf. Nach verhauenen Mathearbeiten hörte ich oft, ich sei es meinem Vater schuldig, mich zu bessern.

Wann und warum haben Sie sich für den Beruf entschieden, den Sie heute machen?
Ich habe mir selbst eine Spielzeit gegeben, bis ich 30 bin. Mit 30 wollte ich dann aber wissen, was ich im Leben machen will. Es war ein bisschen Zufall, dass ich zu der Zeit dann gerade beim Radio war – also blieb ich dabei und habe das nie bereut.

Wer waren Ihre wichtigsten Förderer?
Was mich geprägt hat, war ein entscheidender Tipp von Radiomann John Mönninghoff. Er gab mir das Buch „The Program Directors Handbook“. Ich wurde daraufhin zu einer echten Leseratte und habe ganz viel amerikanische Radioliteratur gelesen und dadurch sehr viele wichtige Dinge über das Radio gelernt, die mir geholfen haben.

Auf wen hören Sie?
Auf mein Bauchgefühl.

Was sind Eigenschaften, die Sie  an Ihren Chefs bewundert haben?
Ich hatte nie wirklich Chefs.

Was sollte man als Chef  auf keinen Fall tun?
Die Geduld verlieren, denn in der Ruhe liegt die Kraft.

Wie wichtig war/ist Ihnen Geld?
Notwendig, aber nicht die Quelle meiner Motivation. Ich freue mich, wenn ich es für gute Dinge wie den Umweltschutz einsetzen kann, stecke aber nie nur Geld in Projekte. Mich gibt es immer im Paket dazu.

Was erwarten Sie von Mitarbeitern?
Eigenständigkeit und Freude an der Aufgabe.

Duzen oder siezen Sie?
Duzen. OK-Radio war der erste Sender, der seine Hörer ausschließlich geduzt hat. Das liegt mir viel mehr als distanziertes Siezen.

Was sind Ihre größten Stärken?
Neugierde und Neues zu entwickeln.

Was sind Ihre größten Schwächen?
Routine kann ich gar nicht gut. Ich mag es einfach nicht, wenn sich Prozesse wiederholen. Eine gewisse Routine kann aber natürlich für die Realisation von tollen Ideen auch hilfreich sein.

Wann haben Sie zuletzt einen Fehler gemacht?
Bestimmt gerade erst gestern.

Welche Entscheidung hat Ihnen auf Ihrem Karriereweg geholfen? Meiner eigenen Beobachtung zu vertrauen.

Wie gehen Sie mit Stress um?
Ruhe bewahren. Ich habe einen sehr weiten Belastungsrahmen und bin alles andere als cholerisch. Wenn mir eine Aufgabe zu groß oder schwer zu lösen erscheint, dann zerteile ich sie in mehrere kleine Stücke und gehe sie nach und nach an.

Wie kommunizieren Sie?
Bevorzugt von Angesicht zu Angesicht und notgedrungen auch schriftlich.

Wie viel Zeit verbringen Sie an ihrem Schreibtisch?
Ein Drittel meiner Arbeitszeit, was ich immer noch zu viel finde. Ich möchte so wenig Lebenszeit wie möglich am Schreibtisch sitzen – das muss man als Unternehmer glücklicherweise auch nicht zwingend.

Wenn Sie anderen Menschen nur einen Rat für ihren beruflichen Werdegang  geben dürften, welcher wäre das?
„Do what you like“ – tu, was du magst, was dir Freude bereitet. Denn nur, was sich nicht nach Arbeit anfühlt, wird zu einem besonders guten Ergebnis führen.

Und zum Schluss: Was wollten  Sie immer schon mal sagen?
Es ist nie Schluss.