Hamburg. Von 240 Parkplätzen sollen beim Umbau nun 143 statt nur 40 erhalten bleiben. Dafür müssten aber 16 Bäume gefällt werden.

Im Streit um die Neugestaltung der Tangstedter Landstraße hat das Bezirksamt Hamburg-Nord eine Kompromissplanung vorgelegt. Demnach blieben nach neuem Stand 143 von derzeit 240 Parkplätzen übrig, wie es auf einer digitalen Infoveranstaltung hieß. Im ersten Entwurf waren es nur 40 gewesen. Wird der Kompromiss umgesetzt, müssten allerdings 16 Bäume gefällt werden, darunter auch sechs um die 100 Jahre alte Linden und ein ebenso alter Silberahorn.

Die marode Tangstedter Landstraße soll zwischen Wördenmoorweg und Wattkorn gründlich instandgesetzt werden. Damit entfällt der Bestandsschutz für die viel zu schmalen Rad- und Fußwege, die folglich ebenfalls neu hergerichtet werden müssen – und zwar in den vom umfänglichen Hamburger Regelwerk „Plast“ vorgesehenen Breiten. In der ersten Planung waren aus diesem Grund 80 Prozent der Parkplätze entfallen.

Forderung der Grünen

Im November 2020 hatte sich eine Bürgerinitiative namens „Neue TaLa“ gegründet. Sie setzte sich zum Ziel, die Bezirkspolitik mit einem Bürgerbegehren zum Erhalt von 220 Parkplätzen zu zwingen.

Lesen Sie auch:

Nach öffentlichen Vorstellung der Kompromissplanung in einer elektronischen Runde forderten die Grünen die Initiative jetzt auf, ein klares Votum für oder gegen die neue Planung abzugeben. Das Stimmungsbild der Teilnehmer sei gemischt gewesen, sagte der Grünen-Fraktionschef im Bezirk Hamburg-Nord, Timo Kranz. Neben dem Wunsch nach dem Erhalt von mehr Parkmöglichkeiten wurde auch vielfach geäußert, dass nutzbare Radwege notwendig seien und die Bäume erhalten bleiben mögen. Auch Mitglieder der Initiative hätten Kompromissbereitschaft erkennen lassen.

Der Grünen-Politiker Kranz erklärte den mit der Neuplanung drohenden „Verlust von fast einem Drittel der Bäume auf der Westseite der Tangstedter Landstraße“ für „sehr schmerzlich“. Er ließ es offen, ob seine Fraktion der Umsetzung der Kompromisslinie zustimmen würde, wenn die Bürgerinitiative einlenken sollte. „Letztlich entscheiden müssen die politischen Gremien“, sagte Kranz.