Hamburg.

In der Rangfolge der höchsten Berge schafft es der Süllberg in Hamburg nicht einmal unter die Top 10. Doch gemessen an seiner Bekanntheit steht er ganz weit oben. Aufgrund seiner Lage über dem Häusermeer des Treppenviertels und wegen seiner beiden Türme ist der Süllberg so markant, dass er gelegentlich als „Hausberg Hamburgs“ betitelt wird.

Im elften Jahrhundert stand hier oben eine Burg, die die Elbfähre schützen sollte. 1837 wurde daraus eine „Gastwirtsburg“, 50 Jahre später kam ein Aussichtsturm hinzu, und der Ruf als attraktives Tanzlokal währte noch weitere 100 Jahre. Bis 1990 ein Investor alles kaufte und das Restaurant vier Jahre später mit der Absicht schloss, alles abzureißen und in bester Lage mehr als 60 Wohnungen zu bauen. Eine Bürgerinitiative verhinderte dieses glücklicherweise und 2002 öffnete der Süllberg wieder als beliebtes Hotel und Restaurant.

Das Treppenviertel entstand, nachdem Blankenese ab 1640 dänisch wurde – und zu einem wichtigen Hafen für den Fischfang. Die Fischer lebten in kleinen, reetgedeckten Häusern am Hang des Süllbergs. In der Elbterrasse 6 wurdet eines dieser Häuser als Museum hergerichtet. Baulich wuchs das Viertel über mehrere Jahrhunderte.

Wer es sich einfach und bequem machen will, erkundet das Treppenviertel mit der Buslinie 488, Waseberg inbegriffen. Sportlicher ist es natürlich, sich zu Fuß durch das Treppenviertel treiben zu lassen. Denn es ist in Wirklichkeit ein getarnter Irrgarten – mit dem Vorteil, dass sowohl bergab als auch bergauf immer ein Weg zu finden ist. Mit dem schönsten Ausblick wird man ganz oben auf dem Süllberg in 74,6 Metern über Normalnull belohnt. Insgesamt warten rund 5000 Stufen darauf, betreten zu werden.