Hamburg.

Berge entstehen normalerweise über Jahrtausende von Jahren. Beim Himmelsberg lagen zwischen Planung und Fertigstellung drei Jahre, der Bau selbst dauerte neun Monate. Hamburgs jüngster Berg ist ein Steilhang aus Sand im östlichen Teil des Baakenparks. Seit 2018 ist er für Besucher zugänglich.

Seine Konstruktion ist ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst, schreibt Frank Wippermann. Die Hafensohle wurde in einem aufwendigen Verfahren mit Lagen aus Sand versehen. Nur direkt am Fuß der Böschung wurde Schlick ausgebaggert. Diese Böschung ist 65 Grad steil, wasserseitig hält sie Treibgut, Eisgang oder Schiffskollisionen stand. Die dafür bis auf eine Höhe von acht Metern über Normalpegel angebrachten Schutzgabionen sollen nicht nur einen Aufprall aushalten, sie müssen auch für eine zügige Entwässerung des Berginneren sorgen.

Der Berg selbst besteht aus Sand, der in 60 Zentimeter dicken Lagen durch sogenannte Geogitter stabilisiert wird. Durch diese Füllsandschichten konnte auf eine ansonsten übliche Stahlbetonlösung verzichtet werden. Und trotzdem hält diese Konstruktion einer Last wie der eines 15-geschossigen Hochhauses stand.

Interessant: Der Himmelsberg verändert seine Höhe über Grund, denn bei Ebbe erscheint er erheblich höher. Und er muss regelmäßig gepflegt werden: Das Rasenmähen am Steilhang erfolgt seilgesichert mit einem Luftkissenmäher. 2018 wurde der Himmelsberg vom Architekten- und Ingenieurverein (AIV) als Bauwerk des Jahres mit dem Sonderpreis „Geotechnisches Ingenieurbauwerk“ ausgezeichnet. Hinauf steigt der Wanderer über eine Treppenanlage aus vorgerostetem Stahl – Reminiszenz an die Kaimauern. Oben gibt es Sitzmöglichkeiten, auf denen sich der Blick über die HafenCity genießen lässt.