Hamburg. Christoph Ploß hatte sich bei der K-Frage zugunsten von Markus Söder positioniert. Wie es nun im Wahlkampf weitergeht.

Das Hickhack um die K-Frage ging in der Nacht zu Dienstag in der CDU mit einer nächtlichen digitalen Abstimmung zu Ende. Mit dabei war der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß.

Hamburger Abendblatt: Im CDU-Bundesvorstand hat eine Mehrheit für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union votiert. Sie hatten sich für CSU-Chef Markus Söder ins Zeug gelegt. Enttäuscht?

Christoph Ploß: Ich habe in der Hamburger CDU eine sehr starke Zustimmung für Markus Söder wahrgenommen. Aber wir hatten zwei hervorragende Bewerber, die ihre Bundesländer als Ministerpräsidenten erfolgreich regieren. Deshalb war immer klar, dass derjenige, der nominiert wird, dann auch die volle Unterstützung der Hamburger CDU erhält. Armin Laschet führt verschiedene gesellschaftliche Strömungen zusammen, stärkt den Zusammenhalt und verbindet eine starke Industriepolitik mit dem Erreichen der Klimaschutzziele.

Wie kontrovers ging es zu in der Sitzung des CDU-Bundesvorstands zur K-Frage?

Ploß: Wir haben bis etwa ein Uhr nachts ernsthaft und kritisch über die Personalaufstellung für die Bundestagswahl diskutiert. Ich habe über das Meinungsbild in der Hamburger CDU berichtet und den Antrag gestellt, dass wir vor einer Entscheidung im Bundesvorstand eine Kreisvorsitzenden-Konferenz einberufen sollten. Das wäre ein gutes Verfahren gewesen, um die Basis stärker einzubeziehen. Der Antrag ist von 13 weiteren stimmberechtigten Bundesvorstandsmitgliedern unterstützt worden, wurde am Ende aber leider mehrheitlich abgelehnt. Ich selbst habe dann für Markus Söder gestimmt.

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Wie soll es nach dem erbitterten Streit um die K-Frage nun weitergehen für die Union?

Ploß: CDU und CSU sollten ein Verfahren ausarbeiten, das die Entscheidung über den gemeinsamen Spitzenkandidaten künftig klar regelt. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass die Debatte im CDU-Bundesvorstand von großem Respekt geprägt war. Ich erwarte jetzt von allen in der CDU und der CSU, dass wir gemeinsam als Team in den Wahlkampf gehen. Nur dann werden wir gegen die Grünen, die ich als Hauptwettbewerber sehe, die Bundestagswahl gewinnen. Wir können es uns im Wahlkampf nicht leisten, persönliche Scharmützel auszutragen.