Hamburg. Eimsbüttel möchte Maßnahmen mit eigenem Konzept voranbringen. „Tonbandgerät“ ruft auf mitzumachen – vor allem Jugendliche.

Beim Klimaschutz möchte der Bezirk in Eimsbüttel in Hamburg Vorreiter sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Bezirksamtsleiter Kay Gätgens (SPD) nicht nur auf ein umfangreiches Klimaschutzkonzept, das in der Verwaltung erarbeitet wird, sondern er ruft alle Eimsbütteler dazu auf, sich mit Ideen zu beteiligen. Im Fokus stehen besonders Jugendliche. Um diese zu erreichen, hat sich der Bezirk etwas Besonderes ausgedacht.

Wenn eine Band wie Tonbandgerät aus Eimsbüttel als Klimabotschafter mitwirkt, so das Kalkül der Verwaltung, dann müsste es doch möglich sein, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, sich aktiv mit Ideen für mehr Klimaschutz zu beteiligen.

Kleine Dinge machen beim Klimaschutz großen Unterschied

Sophia Poppensieker gründete als Schülerin 2007 zusammen mit ihrer Schwester Isa und Ole Specht die Band. Gern möchte sie die Eimsbütteler motivieren, sich am Klimaschutz zu beteiligen. „Uns als Band liegt der Klimaschutz sehr am Herzen und es ist uns ein Anliegen, dort, wo wir leben und arbeiten, aktiv zu sein.“

Das fängt schon auf dem Weg zur Bandprobe an: Fahrrad fahren, Leitungswasser von zu Hause mitnehmen und bei dem Pausensnack auf Fleisch verzichten. „Es sind die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen“, sagt Sophia Poppensieker. Ein Auto besitze sie gar nicht, „weil in Eimsbüttel alles per Fahrrad erreichbar ist“.

Tonbandgerät engagiert sich gern für umweltpolitische Themen

Die Band engagiert sich gern für umweltpolitische Themen. Die Musiker waren bei der Demonstration im Hambacher Forst, sind aktiv bei Fahrradkampagnen. „Bei solchen Aktionen sind wir immer gern dabei“, sagt Sophia Poppensieker.

Klimaschutz, sagt sie, sei ganz leicht. „Man kann seinen eigenen Alltag reflektieren und gucken, zum Beispiel bei der Wahl des Stromanbieters, bei der Wahl des Urlaubs und vielleicht auf eine Kreuzfahrt verzichten, Leitungswasser statt PET-Flaschen benutzen.“

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Es sind die kleinen Dinge, auf die es ankommt und nicht immer die großen Maßnahmen, die von oben herab beschlossen werden. Das ist auch ein Ansatz des Klimaschutzmanagements Eimsbüttels. Natürlich geht es auch darum, etwa im Gewerbegebiet an der Schnackenburgallee, die großen Unternehmen zu mehr Klimaschutz zu bewegen oder in der Verwaltung eine Flotte aus Elektrofahrzeugen zu installieren. Vor allem ist da das Bemühen, alle Klimaaktivitäten im Bezirk zusammenzuführen und einen strategischen Klimafahrplan zu entwickeln.

Bezirksamtsleiter fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zum Job

Grundsätzlich soll der Schutz des Klimas im bezirklichen Handeln verankert werden. Gemeinsam mit den Eimsbüttelern soll dafür dieser Fahrplan erarbeitet werden, der dann im Herbst von der Bezirksversammlung beschlossen werden soll. Ein Klimaschutzteam im Bezirk um Antonia Schulitz und zwei Kollegen wird dieses Thema verstärkt angehen.

„Klimaschutz ist die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte, und Eimsbüttel will seinen Beitrag zur Verringerung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes leisten“, sagt Bezirksamtsleiter Kay Gätgens. Jeder Einzelne könne seinen Beitrag dazu leisten. Er selbst fährt zum Beispiel täglich mit dem Fahrrad ins Bezirksamt. „Wir wollen Maßnahmen nicht einfach in der Amtsstube beschließen, sondern die Menschen mitnehmen und eine breite Bürgerbeteiligung, vor allem mit Kindern und Jugendlichen.“ Klimaschutz, so Gätgens, müsse selbstverständlich werden.

Erste Schritte für mehr Beteiligung sind unternommen

Die ersten Schritte für mehr Beteiligung sind unternommen. Das Klimaschutzteam des Bezirks hat bereits Lehrer verschiedener Eimsbütteler Schulen kontaktiert, um gemeinsame Workshops oder Unterrichtseinheiten zu entwickeln. Wichtig dabei: „Wir wollen vermitteln, dass Klimaschutz Spaß machen kann“, so Antonia Schulitz. Sie ruft alle Eimsbütteler dazu auf, sich mit Ideen einzubringen.

 Die öffentliche Beteiligung startet am 16. April mit einem digitalen Bar Camp, einer Mitmachkonferenz, von 16.30 bis 19.30 Uhr virtuell auf Zoom, es folgt ein Onlinedialog im Mai, und für den Herbst ist eine Abschlussveranstaltung geplant.

Infos:

https://beteiligung.hamburg/unser-klima-eimsbuettel

Weitere Informationen unter:

www.hamburg.de/eimsbuettel/klimaschutz,

Kontakt zum Klimaschutzteam im Bezirksamt:

klima@eimsbuettel.hamburg.de.