Kiel. Weitere Schüler kehren in Schleswig-Holsteins Schulen zurück. Noch unklar ist, wie es in vier Kreisen und in Flensburg ab dem 15. März weitergeht. Für Schüler gibt es außerdem bald Corona-Selbsttests.
In immer mehr Klassenzimmern in Schleswig-Holstein findet wieder Schulunterricht statt. Vom kommenden Montag an können Kinder und Jugendliche ab 7. Klasse in zehn Kreisen und kreisfreien Städten zum Wechselunterricht in die Schulen gehen. "Die Schulen im Land füllen sich mit Leben", sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Montag.
Wechselunterricht ab Klasse 7 ist vom 15. März an in Lübeck, Kiel, Neumünster sowie in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Ostholstein, Plön, Pinneberg, Nordfriesland, Steinburg und Dithmarschen geplant. Für die Abschlussklassen gibt es weiter Präsenzangebote. Ab der kommenden Woche wechseln zudem die Schüler der Stufen 1 bis 6 auch im Kreis Pinneberg und in Lübeck vom Wechsel- in den Präsenzunterricht.
"Damit beginnt kontinuierlich für immer mehr Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen wieder ein Stück Alltag", sagte Prien. Sie sähen nicht nur ihre Mitschüler wieder, sondern erhielten von den Lehrern direktes Feedback. "Das haben alle in den vergangenen Wochen vermisst."
Noch nicht eindeutig ist die Entwicklung des Infektionsgeschehens laut Ministerium in Flensburg sowie den Kreisen Schleswig-Flensburg, Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Für diese Regionen soll am Mittwoch entschieden werden, wie es in der kommenden Woche an den Schulen weitergeht.
"Wenn in Flensburg weiterhin die Zahlen sinken, ist ab dem kommenden Montag erstmals Wechselunterricht an den Grundschulen möglich", sagte Prien. In Schleswig-Flensburg und Herzogtum Lauenburg könnte es einen Wechsel in den Präsenzunterricht für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 und Wechselunterricht ab Stufe 7 geben. "In den Kreisen Segeberg und Stormarn sehen wir im Moment steigende Infektionszahlen", sagte Prien. "Das kann bedeuten, dass die Schulen in den Wechselunterricht gehen müssen und weitere Öffnungsschritte an den weiterführenden Schulen zunächst verschoben werden müssen."
Mit mehr Corona-Tests will die Landesregierung größeren Ausbrüchen entgegenwirken. Sie hat mehr als 1,2 Millionen Corona-Selbsttests bestellt. Ein größerer Teil davon werde für die Schüler zur Verfügung stehen, sagte Prien. Frühestens ab der kommenden Woche soll es an den Schulen erste Angebote für Selbsttests geben. Sie richten sich zunächst vor allem an die Abschluss-Jahrgänge und an ältere Schüler.
"Das Testangebot für die Lehrkräfte läuft jetzt schon seit zwei Wochen und wird gut angenommen", sagte Prien. In der vergangenen Woche habe es in Kiel 14 positive Corona-Selbsttests von Lehrern gegeben, die sich bei PCR-Tests jedoch nicht bestätigten. "Wir werden in Zukunft öfter von falschen Corona-Fällen hören."
Prien forderte ein groß angelegtes Nachhilfeprogramm in der Schule durch private Anbieter, Studenten oder ehemalige Lehrer. "Was wir in Deutschland dringend brauchen, ist eine Lernmilliarde", sagte sie. "Wir müssen uns klarmachen, dass eines der Kinder, dem wir mit diesem Programm wieder auf die Sprünge helfen, den Impfstoff für die nächste weltweite Pandemie entwickeln kann."
Außerdem wechseln zum 15. März die Kitas in weiteren Kreisen in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen.
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