Hamburg. Das ambitionierte Hamburger Projekt Hammerbrooklyn gewinnt den Start-up-Entwickler Factory Berlin.

Ein Name elektrisiert die Hansestadt seit bald fünf Jahren: Hammerbrooklyn. 2015 waren drei Hamburger angetreten, die Stadt und ihre Unternehmen fit zu machen für die Zukunft und ein digitales Ökosystem zu schaffen. Zunächst bremste ein Streit der Gründer das Projekt aus, zuletzt behinderte die Pandemie den Auftakt im grünen Pavillon am Stadtdeich.

Doch nun soll es im Mai richtig losgehen – mithilfe aus der Hauptstadt: Die Factory Berlin zieht nach Hammerbrooklyn in den spektakulären Bau, der einst den amerikanischen Pavillon bei der Weltausstellung 2015 in Mailand beherbergte.

Factory Berlin gilt als Brutkasten für Innovationen

Factory Berlin gilt als erfolgreicher Inkubator, als Brutkasten für Innovationen und Start-ups. In Hammerbrook sollen Kreative und Unternehmer, Digitalexperten und Denker zusammenkommen, um neue Ideen zu entwickeln. In Berlin ist dies bereits gelungen – an zwei Standorten arbeiten bekannte Start-ups und Konzerne zusammen, um weitere Gründungen zu ermöglichen.

Seit 2014 hat Factory Berlin als „Keimzelle“ für Start-ups Investments von einer Milliarde Euro ermöglicht. Mit der Factory Hammerbrooklyn wagen die Berliner erstmals die Expansion in eine andere Stadt. Auf mehr als 7000 Qua­dratmetern Fläche und mit einem eigens für Hamburg entwickelten Konzept sollen Austausch, Forschung, Entwicklung und Erprobung von Zukunftsmodellen vorangetrieben werden.

Kreative Begegnungsstätten

„Die Zukunft der Stadt wird durch digitale Netzwerke und kreative Begegnungsstätten gestaltet“, sagt Martin Eyerer, einer der Chefs von Factory Berlin. „Hamburg als Standort begeistert uns, weil hier neben der starken Wirtschaft auch ein enormer Zukunftsdrang und Innovationswille herrscht.“

Zu dem Netzwerk der Factory Berlin zählen insgesamt 4000 Mitglieder. „Wir wollen nicht nur die Stadt Hamburg intern vernetzen, sondern durch die Einbindung des bestehenden Netzwerks zusätzliche Synergien schaffen“, so Eyerer weiter.

Bis 2028 sollen fünf weitere Bürogebäude entstehen

Das Gebäude ist Teil des von Art Invest Real Estate entwickelten Zukunftsquartiers Hammerbrooklyn. Der Pavillon ist erst der Auftakt der Entwicklung am Stadtdeich. Bis spätestens 2028 sollen fünf weitere moderne Bürogebäude entstehen – das Quartier zählt damit zu den größten privatwirtschaftlichen Zukunftsprojekten im Land.

„Das Quartier soll für einen Ort stehen, an dem die Stadtgesellschaft, etablierte Unternehmen aller Branchen, Organisationen und Start-ups aus der ganzen Welt zusammenkommen, um zu experimentieren, zu lernen und Innovationen zu schaffen“, heißt es bei Art Invest.

Hamburger Politik ist zufrieden

Zufrieden zeigte sich die Hamburger Politik, die in der Vergangenheit das Projekt mehrfach anschieben musste: 2019 initiierten schließlich die Hansestadt, Art-Invest Real Estate als Bauherr sowie die Initiatoren Henning Vöpel vom HWWI und Björn Bloching die Stiftung „Hammerbrooklyn – Stadt der Zukunft“. Sie wird nun mit der Factory Berlin den Ort entwickeln.

„Das Engagement der Factory Berlin für den Zukunftsort Hammerbrooklyn freut mich sehr“, sagte Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation. „Insbesondere, weil wir hier ein neues Konzept schaffen, das direkt an die Erfahrungen der Factory in Berlin anschließt und ihre Stärken nutzbar macht.“

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Finanzsenator Andreas Dressel freut sich auf einen „Zukunftsort für Hamburg. Mit der Factory Berlin haben wir hierfür einen guten Partner gefunden, um diesen Ort mit Leben zu füllen. Eine pragmatische, effiziente Lösung und ein Win-win für alle Seiten.“