Hamburg. Die bisherige Höchstmarke wurde regelrecht pulverisiert. Sogar in Deutschland sucht der Wert seinesgleichen.

Vor wenigen Tagen rodelten die Menschen in Hamburg noch auf Schlitten die Abhänge herunter – jetzt vermeldet die Stadt einen neuen Wärmerekord: 21,1 Grad wurden am Montag an der Station in Neuwiedenthal südlich der Elbe gemessen.

"Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891 war es an einem Februartag in Hamburg nie so warm", sagt Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net. Der bisherige Rekord wurde geradezu pulverisiert: An der Wetterstation in Fuhlsbüttel – hier werden seit 1936 die Temperaturen gemessen – waren 18,9 Grad der bisherige Höchstwert.

Mehr noch: Nie zuvor wurde in einem meteorologischen Winter (1. Dezember bis 28. Februar) eine so hohe Temperatur in Hamburg gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet. Mit den 21,1 Grad war Neuwiedenthal zudem der bislang wärmste Ort in Deutschland in diesem Kalenderjahr.

Hoch "Ilonka" sorgt in Hamburg für Frühlingsgefühle

Erst am 16. Februar vergangenen Jahres war an der Station im Stadtteil Hausbruch mit 18,1 Grad der höchste Februarwert seit Beginn der dortigen Messung im Jahr 1962 verzeichnet worden. "In Zeiten des Klimawandels ist offensichtlich auch ein solcher Sprung möglich", sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich.

Zu verdanken ist das unverhoffte Frühlingsgefühl Hoch "Ilonka", das sich aktuell von der Adria bis zum Schwarzen Meer erstreckt und in Deutschland vielerorts für strahlend blauen Himmel sorgt. Ganz so warm wird es in den kommenden Tagen wohl nicht mehr werden. "Aber es bleibt bis Donnerstag warm bei täglich bis 17 oder 18 Grad", sagt Jung.

Rekord-Wetter der Extreme

Der Wetter-Umschwung ist nicht nur in Hamburg auf Rekordniveau, wie Klimaforscher des DWD berechnet haben. Noch nie sei die Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen innerhalb von sieben Tagen so stark gestiegen wie die nun bestätigten Messwerte der Wetterstation Göttingen. Während dort am 14. Februar noch ein Tiefstwert von minus 23,8 Grad gemessen worden war, betrug der Höchstwert am 21. Februar 18,1 Grad – also ein Anstieg um 41,9 Grad.

Um etwas auch nur annähernd Vergleichbares zu finden, mussten die Wetterforscher weit in die Vergangenheit zurückgehen: Der bisherige Rekord war im Mai 1880, also in der Frühzeit der Wetteraufzeichnungen, festgestellt worden. Damals sei ein Temperaturanstieg von 41 Grad innerhalb von sieben Tagen gemessen worden, sagte ein Sprecher des DWD.

Im Norden Deutschlands wurde noch ein weiterer Wärmerekord gemessen: In Quickborn in Schleswig-Holstein betrug der Höchstwert 18,9 Grad und lag damit noch über dem zwei Jahre zuvor gemessenen Rekordwert von 17,8 Grad.

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Am Freitag könnte sich die Wetterlage laut DWD dann ändern. Schon vorher könnten einzelne Wolkenfelder durchziehen und vor allem in der Nacht etwas Regen bringen.