Hamburg. Mehr als 2,3 Millionen Radler wurden 2020 an der Erfassungssäule an der Gurlitt-Insel erfasst. Was nun geplant ist.

Was bereits die jährliche Auswertung des so genannten Fahrradpegels für 2020 belegt hat, zeigen nun auch die Daten der Zählsäule an der Alster: Immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel.

Im Laufe des vergangenen Jahres wurden an der Zählsäule an der Gurlitt-Insel exakt 2.367.656 vorbeifahrende Radler registriert – deutlich mehr als 2019, als etwas mehr als 2,2 Millionen Fahrten gezählt wurden. Das hat der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Sprecherin für die Mobilitätswende, Rosa Domm, mitgeteilt.

Rund zwei Drittel der registrierten Radler waren in Richtung Innenstadt unterwegs, ein Drittel stadtauswärts. Das höchste Radverkehrsaufkommen an der Zählstelle wurde in den wärmeren Monaten Mai bis September registriert. Hier lag die Zahl jeweils bei mehr als 200.000 Fahrten. Die meisten Radfahrer wurden im August gezählt, hier regis­trierte die Säule deutlich mehr als 291.000 Vorbeiradelnde.

Wegen Corona fahren viele Hamburger mit dem Fahrrad

Die Daten deuten darauf hin, dass immer mehr Menschen das Fahrrad auch für die Fahrt zur Arbeit nutzen. Denn die meisten Fahrten wurden im Jahresdurchschnitt zwischen 8 und 9 Uhr morgens registriert, gefolgt von der Zeit zwischen 16 und 18 Uhr, also im klassischen Berufsverkehr. Auch wurde das Fahrrad an der Alster deutlich häufiger in der Woche als am Wochenende genutzt. Die Wochentage mit den höchsten Frequenzen waren im vergangenen Jahr der Dienstag und der Mittwoch.

„Während der Corona-Pandemie haben viele Hamburgerinnen und Hamburger das Radfahren in der Stadt für sich entdeckt“, sagte Grünen-Politikerin Domm. „Mehr als 2,3 Millionen Radfahrten an der Alster sprechen für sich. Insbesondere auf dem Weg zur Arbeit überzeugt das Fahrrad. Wir wollen, dass das so bleibt und noch mehr Menschen die Vorteile dieser Fortbewegungsart schätzen lernen.

Deswegen haben wir weitere attraktive Angebote für Radfahrende auf unserer To-do-Liste, wie etwa überdachte Parkmöglichkeiten, geschützte Radstreifen, komfortable Wegenetze und sichere Kreuzungen.“ So wolle der rot-grüne Senat dafür sorgen, „dass jedes Jahr zum Rekordjahr für das Fahrrad wird – auch nach der Corona-Pandemie“.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Schon der sogenannte Fahrradpegel, bei dem an Stichtagen an 38 Orten in Hamburg das Verkehrsaufkommen händisch gezählt wird, hatte gezeigt, dass das Radverkehrsaufkommen in Hamburg im vergangenen Jahr weiter gewachsen ist. Mittlerweile werden an Dutzenden Orten in Hamburg die Radfahrer von automatischen Zählanlagen per Wärmebildkamera erfasst.

 Das Radverkehrszählnetz liefert bereits konstant rund um die Uhr Daten und soll so auch Untersuchungen zu Einflüssen von Wetter, Feiertagen, Ferien, Großveranstaltungen oder Baustellen auf die Fahrradnutzung in der Stadt ermöglichen.

Lesen Sie auch:

„Die Erhebungen von Daten über das Verkehrsgeschehen sind in erster Linie die Grundlage für belastbare Straßenverkehrs- und andere Fachplanungen wie beispielsweise eine optimierte Unterhaltung – daher sind sie insgesamt für einen wirtschaftlichen Bau und Betrieb der Verkehrsinfrastruktur erforderlich“, schreibt der Senat auf seiner Seite. Die durchgehend aktualisierten Daten des Zählnetzes sind unter https://geoportal-hamburg.de/verkehrsportal/ im Internet abrufbar. Laut Senatsantwort sind derzeit 78 der 92 Messstellen des Netzes in Betrieb.