Hamburg. Der Überblick: Viele wagen sich am Wochenende auf dünnes Eis. Bahnverkehr weiterhin eingeschränkt. Grausiger Fund in Rotenburg.

Es bleibt eisig kalt in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vorerst. In den kommenden Tagen steigt das Thermometer kaum über null Grad, stattdessen rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) weiter mit Sonne und Frost. In der Nacht ist mit teils erheblicher Glättegefahr durch überfrierende Nässe oder Reif zu rechnen.

Die gute Nachricht: Am Wochenende schien die Sonne in Hamburg fast so lange wie im gesamten Januar. Am Montag soll es in Hamburg schneien. Erst ab Dienstag wird es laut DWD mit 3 bis 6 Grad wieder etwas wärmer – dann ist allerdings auch wieder leichter Regen zu erwarten.

Trotz des Winterwetters mit niedrigen Temperaturen warnen die Behörden weiter dringend davor, Eisflächen wie an der Alster, in den Fleeten oder auf Teichen und Seen wie im Stadtpark zu betreten: Die Eisdecke kann auch weiterhin brüchig sein, es besteht akute Lebensgefahr. Die Polizei ging am Wochenende auf "Eisstreife". Zusätzlich wurden am Sonntag Hubschrauber eingesetzt.

Die Verkehrs- und Wetterlage am Sonntag im Norden:

Bis zu 250 Menschen auf dem Inselsee

Der Inselsee in Scharnebeck in der Lüneburger Heide ist extrem beliebt – zu beliebt in Corona-Zeiten, in denen das Eis buchstäblich brüchig ist. Wie die Polizei Lüneburg mitteilte, sei es am Sonntag zu einem weiteren Einsatz gekommen. Auf der mit Warnungen und Hinweisschildern umrandeten Eisfläche hätten bis zu 250 Menschen gleichzeitig sich aufs Eis begeben. "In der Regel verhalten sich die Personen nach der Ansprache aber kooperativ", so die Polizei.

Grausiger Fund im Eis der Wümme

Spaziergänger haben im niedersächsischen Rotenburg (Wümme) eine männliche Leiche im Eis des Flusses Wümme entdeckt. Nach Polizeiangaben hätten die Passanten am Sonntag unterhalb einer Brücke das Eis betreten. Dabei entdeckten sie, dass aus dem Eis der Teil eine Jacke herausragt. Bei näherem Hinsehen erkannten die Männer, dass ein menschlicher Körper eingefroren war. Über den Notruf verständigten sie die Polizei und Feuerwehr. Nachdem der Leichnam geborgen war, wurde er in ein Bestattungsunternehmen gebracht. Die Identität des Toten stand zunächst nicht fest. Am Montag will die Polizei ihre Untersuchungen fortsetzen.

Extinction Rebellion badet in der eisigen Elbe

Valentinstag 2021: Umweltaktivisten von Extinction Rebellion baden in der Elbe.
Valentinstag 2021: Umweltaktivisten von Extinction Rebellion baden in der Elbe. © Extinction Rebellion

Bei einer Aktion der Umwelt-Aktivisten von Extinction Rebellion haben nach Angaben der Veranstalter 40 Menschen am Elbstrand bei Övelgönne gegen den Klimawandel protestiert. Wie eine Sprecherin der Organisation mitteilte, solle am Valentinstag darauf aufmerksam gemacht werden, dass „Das letzte Valentinsdinner im Jahr 2050" stattfinde, wenn der Meeresspiegel stark angestiegen und auch Hamburg betroffen sei. Dazu badeten Angehörige von Extinction Rebellion mit Neoprenanzügen in die eisige Elbe.

„Den meisten Menschen sind diese dramatischen Auswirkungen nicht bewusst, weil die Regierung nicht angemessen über die Folgen der Klimakrise aufklärt“, hieß es in einer Botschaft. Die Aktion sei angemeldet gewesen und habe unter corona-konformen Bedingungen stattgefunden.

Polizei mit "Eisstreifen" und Hubschrauber in Hamburg im Einsatz

Auch am Sonntag ist die Freude bei den Hamburgern über die zugefrorenen Seen offenbar ungetrübt. Die Polizei ist daher wie schon am Sonnabend verstärkt im Einsatz, zusätzlich ist ein Hubschrauber unterwegs.

Kristyna Amanatidu und Ondrej Keves küssen sich beim Eisbaden am Valentinstag im Stadtparksee.
Kristyna Amanatidu und Ondrej Keves küssen sich beim Eisbaden am Valentinstag im Stadtparksee. © Georg Wendt/dpa

Am Hamburger Stadtparksee macht die Polizei am Sonntagmittag Lautsprecherdurchsagen, um die Spaziergänger vom Betreten der Eisfläche abzuhalten.

Wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte, befanden sich dort zeitweise bis zu 40 Erwachsene und Kinder auf dem Eis. Sogar mit Schlitten oder Fahrrädern wagten sich einige Hamburger hier aufs Eis. Ein Paar begab sich am Valentinstag zum Eisbaden ins Wasser.

Auch am Außenmühlenteich in Harburg musste die Polizei bis zum Mittag einige Personen vom Eis holen. Dort befanden sich in der Spitze 40 bis 50 Menschen auf dem zugefrorenen Gewässer.

Der See am Rahweg in Niendorf wurde kurzzeitig  von der Polizei gesperrt
Der See am Rahweg in Niendorf wurde kurzzeitig von der Polizei gesperrt © Elisabeth Jessen

Der See am Rahweg in Niendorf wurde am Sonntagmittag von der Polizei abgesperrt.

Ostfriesische Inseln: Fähre fallen aus

Wegen schwieriger Wetterverhältnisse sind ab Montag drei ostfriesische Inseln vom Land abgeschnitten. Nachdem die Verbindung vom Festland nach Wangerooge schon seit Tagen ruht und der Fährbetrieb nach Spiekeroog eingestellt wurde, fährt am Montag auch keine Fähre mehr nach Juist.

Wetterbedingt müsse der Schiffsverkehr komplett eingestellt werden, starker Eisgang sowie vorhergesagter starker Südwind machten die Fahrten unmöglich, teilte Fahrdienstleiter Ralf Ackermann von der Reederei Norden-Frisia am Sonntag mit. Ob und wie es ab Dienstag weitergeht, solle am Montag entschieden werden.

Der Fährbetrieb nach Spiekeroog ruhte am Wochenende, weil die Hafeneinfahrt nach Neuharlingersiel vereist ist. Nach Spiekeroog fährt auch am Montag keine Fähre. Am frühen Nachmittag werde ein Versuch zum Eisbrechen gestartet, teilte die Gemeinde mit. Wangerooge ist bereits seit dem massiven Wintereinbruch vom Festland abgeschnitten; Lebensmittel werden per Flugzeug gebracht.

Großer Andrang auch auf zugefrorenen Gewässern in Schleswig-Holstein

Auf Schleswig-Holsteins zugefrorenen Seen und Teichen tummelten sich nach Polizeiangaben am Wochenende ebenfalls viele Menschen. Auch hier mussten Sicherheits- und Rettungskräfte bis zum Sonntagmittag zu keinen Eiseinbrüchen oder ähnlichen Vorfällen ausrücken.

An den Gewässern herrsche ein großer Zulauf, sagte ein Sprecher des Polizeilagedienstes in Kiel am Sonntag. Großer Andrang herrschte ihm zufolge beispielsweise am Passader See. Die Polizei sei mit Einsatzkräften vor Ort und beobachte die Lage, hieß es.

Auch in anderen Teilen des Landes war die Polizei im Einsatz und musste laut den Lagediensten immer wieder Menschen von Eisflächen holen, die trotz des tagelangem Dauerfrosts oft nicht sicher betreten werden können. In Schleswig hätten am Wochenende trotz Einbruchgefahr Erwachsene die Eisfläche im Bereich Luisenbad betreten.

Die Verkehrs- und Wetterlage am Sonnabend im Norden:

Hamburger Polizei meldet mehr als 170 Einsätze

Die Hamburger Polizei ist am Sonnabend bis 19.30 bereits zu mehr als 170 Einsätzen ausgerückt, um Menschen aufzufordern, die zugefrorenen Gewässer der Stadt zu verlassen. Wie der Lagedienst auf Anfrage mitteilt, ist am Leinpfad eine 15-Jährige in das Eis der Alster eingebrochen. Sie blieb aber unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. In Osdorf/Nienstedten hat die Polizei den Ziegeleiteich geräumt.

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Rodler und Schlittschuhläufer auf Lübecker Eisflächen – Kontrollen

Die Polizei und Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben am Sonnabend in Lübeck kontrolliert, ob Schlittschuhläufer und Rodler die Corona-Abstandsregeln einhalten. Auf einem zugefroren See im Stadtpark und auf dem Fluss Wakenitz tummelten sich am Mittag zahlreiche Menschen. Die Behörden sahen zunächst jedoch keinen Grund zum Einschreiten. Lübecks Innensenator Ludger Hinsen (CDU) kündigte allerdings an, die Tragfähigkeit der Eisdecken auf den Gewässern im Auge zu behalten. Bei Bedarf werde er die betreffenden Eisflächen sperren lassen, um eine Gefährdung zu vermeiden, sagte er.

In den vergangenen Tagen hatten Polizei und Ordnungsamt wiederholt Menschenansammlungen an und auf den Eisflächen im Stadtpark registriert. Bereits am Dienstag hatte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) eindringlich darauf hingewiesen, dass die Einhaltung der geltenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch auf diesen Flächen gelten. Bei Verstößen sei auch eine kurzfristige Sperrung der Stadtparkseen denkbar, sagte er.

200 Menschen demonstrieren für Öffnung von Hotels für Obdachlose

Auf dem Jungfernstieg haben heute rund 200 Menschen angesichts der Kälte für die Öffnung der Hotels für Obdachlose demonstriert. Dazu aufgerufen hatte das Bündnis "Wer hat, der gibt".

Die Demo auf dem Jungfernstieg: Bislang sind 13 Obdachlose in Hamburg durch die Kälte ums Leben gekommen.
Die Demo auf dem Jungfernstieg: Bislang sind 13 Obdachlose in Hamburg durch die Kälte ums Leben gekommen.

Wie der Lagedienst der Polizei mitteilte, hielten sich die Demonstranten an die Coronaauflagen. Eine Frau, die seit sieben Monaten auf der Straße lebt, hat sich für die Hilfe der Demonstrierenden bedankt, Streetworker haben in einem Redebeitrag erneut die Unterbringung in Hotels gefordert.

66 Einsätze wegen Betreten des Eises in Hamburg

Die Hamburger Polizei musste am Sonnabend in derZeit von 6 bis 14 Uhr 66-mal ausrücken, um Menschen von vereisten Gewässern zu holen. Dabei handelte es sich sowohl um einzelne Personen als auch um Menschenansammlungen. So waren auf einem Teich in Rissen 300 Menschen unterwegs, auf dem Stadtparksee tummelten sich 30 Personen. Wie ein Sprecher des Lagedienstes sagt, habe es aber bisher keine Unglücksfälle gegeben, zum Beispiel durch das Einbrechen ins Eis. Es mussten auch keine Platzverweise erteilt werden. Keiner habe sich den Anweisungen der Polizei, das Eis zu verlassen, widersetzt.

Menschen sind trotz Warnungen auf zugefrorenen Gewässern unterwegs

Bei sonnigem Wetter haben sich Menschen im Norden auf zugefrorene Seen und Teiche gewagt - entgegen den Warnungen der Polizei. In Schleswig etwa waren am Samstagmorgen Erwachsene auf der Eisfläche im Bereich Luisenbad unterwegs, wie ein Sprecher der Polizei-Leitstelle Nord mitteilte.

Im Kreis Pinneberg hätten Kinder auf dem Krupunder See gespielt und auch in Ellerau im Kreis Segeberg seien vereinzelt Kinder von der Polizei aufgefordert worden, die Eisflächen der Seen und Teiche zu verlassen. Das Betreten sei nicht sicher. Dies seien allerdings Einzelfälle, eine besonders hohe Zahl an Vorfällen gab es den Angaben der Leitstelle West zufolge bis Samstagmittag nicht.

Auch in Hamburg wurden den Angaben zufolge zunächst keine Einbrüche ins Eis gemeldet, obwohl die Binnen- und Außenalster ein populäres Gewässer für Eis-Ausflügler seien. Die Hamburger Polizei rechnet damit, die Menschen weiterhin um Vorsicht bitten zu müssen. „Das Wetter lädt zu Aktivitäten im Freien ein“, sagte ein Sprecher.

Harz-Besucher müssen mit Einschränkungen rechnen

Ausflüge in den Harz werden dieses Wochenende durch Straßensperrungen und Kontrollen erschwert. Die Stadt Goslar riegelt die Zufahrten nach Hahnenklee ab, wie es am Freitag hieß. Wegen der Schneemassen seien die Parkplätze entlang der Straßen nicht befahrbar. Allein Anwohnern bliebe die Durchfahrt erlaubt. Zudem sollen städtische Mitarbeiter, Feuerwehr- und andere Einsatzkräfte nicht in Hahnenklee gebunden sein, um dort die Einhaltung der Corona-Maßnahmen an den Rodelhängen zu kontrollieren, den Verkehr zu regeln oder steckengebliebene Fahrzeuge zu bergen. Jede verfügbare Kraft werde für die weitere Schneeräumung gebraucht.

Auch im Oberharz müssen sich Besucher auf Kontrollen von Polizei und Ordnungskräften einstellen. Die Behörden werden erneut mit einem Großaufgebot vor Ort sein, wie es vom Landkreis Goslar hieß. Neben der gezielten Lenkung des Reiseverkehrs werde auch die Einhaltung der Corona-Regeln überprüft. „Größere Menschenansammlungen, wie wir sie auf Torfhaus oder an anderen beliebten Ausflugszielen im Oberharz erlebt haben“, seien zu vermeiden, sagte Landrat Thomas Brych (SPD).

Unfall in Celle: Auto rutschte 20 Meter über schneebedeckte Schutzplanke

Am Freitagabend ist in Celle ein 80-Jähriger mit seinem Seat Arosa von der Straße abgekommen. Wie die Polizei mitteilt, geriet das Auto dabei auf die schneebedeckte Schutzplanke und rutschte darauf 20 Meter weit, bevor es zur Seite kippte.

Das Auto rutschte über die schneebedeckte Schutzplanke und kippte zur Seite.
Das Auto rutschte über die schneebedeckte Schutzplanke und kippte zur Seite. © Feuerwehr Celle

Durch den Aufprall wurde der nicht angeschnallte Fahrer durch das Auto geschleudert und schwer verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. am Auto entstand ein Totalschaden.

Polizei Hamburg: Am Wochenende patrouillieren "Eisstreifen"

Trotz eindringlicher Warnungen von Polizei und Umweltbehörde haben sich am Freitag erneut mehrere Menschen auf die gefrorene Außenalster gewagt. Von 9 bis 19 Uhr habe es 121 Einsätze der Polizei gegeben, auch der Polizeihubschrauber „Libelle“ sei im Einsatz gewesen. Offenbar waren mehrfach Familien mit Kindern auf dem Eis unterwegs.

Für das Wochenende hat die Polizei verstärkte Kontrollen angekündigt. "Wir haben für das Wochenende Eisstreifen geplant", sagte ein Sprecher. Diese sollen von Land und Luft aus verhindern, dass noch mehr Menschen vom Ufer auf die dünne Eisdecke treten. Auch die Wasserschutzpolizei werde im Einsatz sein.

Hamburger Kältebus wird häufiger gerufen

Bei den eisigen Temperaturen wird der Hamburger Kältebus derzeit deutlich häufiger gerufen als im vergangenen Winter, um Obdachlosen zu helfen. „An Tagen, an denen es wirklich nass und kalt war, waren es letzten Winter vielleicht fünf bis zehn Anrufe“, sagte Helferin Christiane Hartkopf vom Kältebus. Das sei nun deutlich mehr. Spitzenreiter sei kürzlich ein Abend mit 42 Anrufen gewesen. „Dementsprechend sind die Abende auch länger als sonst.“ Die telefonische Erreichbarkeit gehe von 19.00 Uhr bis Mitternacht. Aktuell werde aber meist noch zwei bis drei Stunden länger gebraucht, um alle Anrufe abzufahren.

Den Kältebus in Hamburg gibt es seit Januar 2019.
Den Kältebus in Hamburg gibt es seit Januar 2019. © dpa

Den Kältebus gibt es seit Januar 2019. Er fährt zu Obdachlosen, die auf der Straße Hilfe brauchen, und kann sie zu einer schützenden Unterkunft bringen. Bürger haben die Möglichkeit per Telefon auf Wohnungslose aufmerksam zu machen, die gefährdet sein könnten. Die Zunahme der Anrufe habe sicher auch damit zu tun, dass der Bus im Laufe der Zeit bekannter geworden sei, berichtete Hartkopf. Der Kältebus hat auch warme Decken und Isomatten dabei.

Warnung vor Schneemassen im Wald

Die Niedersächsischen Landesforsten warnen angesichts der Last großer Schneemassen vor dem Betreten der Wälder. Es drohten einzelne Äste oder ganze Baumkronen unvermittelt abzubrechen und herabzustürzen. Böiger Wind vergrößere die Gefahr von Schneebruch. „Darüber hinaus haben die Waldbäume drei Dürrejahre hinter sich, die selbst augenscheinlich unversehrten Bäumen zugesetzt und sie haben instabil werden lassen“, sagte Landesforsten-Präsident Klaus Merker.

Solange die Wetterlage anhalte, sei es sicherer, für den Spaziergang eine Strecke außerhalb des Waldes auszuwählen. Auch in den Bereichen, in denen nicht viel Schnee gefallen sei, mahnt Merker zur Vorsicht. „Möglicherweise kommt es zu Eisanhang an den Baumkronen, der einen ähnlichen Effekt wie der Schnee haben kann.“ Im tief verschneiten Harz und Solling sollten Skilangläufer und Schneeschuhwanderer nicht abseits der Wege unterwegs sein, raten die Landesforsten.

Tiere im Wald brauchen Ruhe

Ein wenig Ruhe im Wald könne dem in den vergangenen Wochen durch die vielen Besucher aufgescheuchten Wild gut tun. „Die Tiere dürfen nicht zu viel Energie verbrauchen, aber leider sind überall Trampelpfade quer durch die Wälder entstanden“, sagte Knut Sierk, Sprecher der Landesforsten. Seit Beginn der Corona–Krise stellen die Forstleute ein deutlich erhöhtes Besucheraufkommen in den Wäldern fest.

Die Waldflächen in den Harburger Bergen und der Lüneburger Heide zieht Ausflügler aus den Ballungsräumen Hamburg und Lüneburg an. Das größte Problem sei nicht die Menge an Erholungssuchenden, sondern das Fehlverhalten einzelner Waldbesucher. Es werde kreuz und quer durch den Wald spaziert und mit dem Mountainbike gefahren, berichten Förster. Auch nicht angeleinte Hunde stören die wildlebenden Tiere. Ein Trend zu sogenannten Night-Vision-Tours - Mountainbiken nach Eintritt der Dunkelheit - erfreue sich zunehmender Beliebtheit. „Bleiben Sie auf den Wegen“, appellierte Förster Fricke.

Verkehrslage in Niedersachsen entspannt sich zusehends

Nach dem Wintereinbruch entspannt sich die Lage auf den Autobahnen und Schienen in Niedersachsen weiter. Der Bahnverkehr normalisiere sich, teilte die Deutsche Bahn mit. Jedoch müsse weiterhin mit witterungsbedingten Verspätungen und Ausfällen im Laufe des Samstags gerechnet werden. Auf der Strecke zwischen Kiel und Basel sowie Kiel und München verspäten sich Züge - sie werden zwischen Hannover und Göttingen umgeleitet. Bahnen von Stralsund über Hamburg nach Karlsruhe entfallen zwischen Hamburg und Karlsruhe.

Die Verkehrslage in Norddeutschland entspannt sich langsam (Symbolbild).
Die Verkehrslage in Norddeutschland entspannt sich langsam (Symbolbild). © dpa

Auch Züge der erixx GmbH auf der Strecke Uelzen-Gifhorn-Braunschweig sind betroffen. Aktuell ist hier kein Verkehr möglich, wie das Unternehmen am Samstagmorgen mitteilte. Aufgrund der extremen Kälte seien in beide Richtungen zahlreiche Weichen und Bahnübergänge eingefroren. „Ein regulärer Zugverkehr ist nicht mehr möglich“, heißt es in der Mitteilung. Es werde versucht, einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten. Wann die Strecke wieder befahren werden kann, war zunächst unklar.

Die Verkehrslage auf Niedersachsens Autobahnen war am Samstagmorgen hingegen ruhiger. „Keine Glätteunfälle, die Parkplätze sind geräumt“, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Garbsen. Die Lage sollte sich im Laufe des Wochenendes weiter entspannen.

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