Hamburg. Die SPD und die Grünen loben das Projekt. Die Opposition kritisiert hingegen den Zeitverzug und hohe Strompreise.
Was ist der beste Weg zu mehr Klimaschutz bei gleichzeitiger Sicherung der Energieversorgung? Darüber haben die Abgeordneten am Mittwoch erneut in der Bürgerschaft gestritten.
SPD und Grüne lobten dabei die Pläne des Senats, am Standort des abgeschalteten Kohlekraftwerks Moorburg zusammen mit Shell, Mitsubishi, Vattenfall und der kommunalen Wärme Hamburg einen „Green Energy Hub“ zu errichten, an dem Wasserstoff aus Windund Solarenergie erzeugt werden soll.
SPD: „Vorsprung durch Innovation“
„Wir setzen in Hamburg auf Vorsprung durch Innovation“, sagte SPD-Umweltpolitiker Alexander Mohrenberg. „Moorburg wird zum Zentrum einer neuen Wasserstoffwirtschaft, die unter anderem den Energiebedarf der umliegenden Industriebetriebe stillen wird. Wir setzen wichtige Hebel in Bewegung, um Hamburg nachhaltig, sozial und innovativ in die Zukunft zu führen.“
Grünen-Energiepolitiker Johannes Müller lobte, dass Rot-Grün, „den im Klimaschutzgesetz versprochenen Kohleausstieg noch vor 2030 liefert“. Hamburg steige jetzt „mit der grünen Wasserstoffproduktion in die Premiumklasse der Energieträger ein und mache so die Hamburgische Schwerindustrie Stück für Stück klimaneutral“.
AfD warnt vor Versorgungsengpässen
CDU-Energiepolitiker Stephan Gamm dagegen warf SPD und Grünen vor, dass es nach „großen Ankündigungen im Wahlkampf“ ein Jahr gedauert habe, bis nun eine Machbarkeitsstudie zu dem Vorhaben in Auftrag gegeben worden sei. Und er wies auf die Folgen der Energiepolitik für die Bürger hin.
„In keinem anderen Bundesland sind die Preise für Strom so hoch wie in Hamburg“, so Gamm, es müssten bis 13 Prozent mehr als in Bremen bezahlt werden. „Das soll soziale Energiepolitik sein?“ Linken-Umweltpolitiker Stephan Jersch betonte, dass es zum Kohleausstieg bis 2025 keine klimapolitische Alternative gebe und kritisierte, dass Shell und Vattenfall am Moorburg-Projekt beteiligt würden.
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Der AfD-Abgeordnete Thomas Reich warnte vor Versorgungsengpässen. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) betonte, dass Hamburg mittlerweile nicht mehr nur Windkraft-, sondern auch Energiewendehaupstadt Europas sei und beim Kohleausstieg in großen Schritten vorangehe. Auch das Wasserstoffprojekt werde weltweit beachtet. Das sehe man auch daran, dass er dazu gerade von einem südkoreanischen TVSender interviewt worden sei.