Hamburg. Zum Schutz des Klimas setzt Hamburg auf emissionsfreie Busse. In neun Jahren soll das letzte Dieselfahrzeug ausgemustert sein. Der Senat sieht die öffentlichen Verkehrsunternehmen auf einem guten Weg - die Opposition ist skeptisch.
Die Umstellung der gesamten Busflotte im Hamburger Nahverkehr auf emissionsfreie Antriebe kommt nach Angaben des Senats voran. Er habe sein Versprechen gehalten, ab 2020 nur noch Fahrzeuge dieser Art anzuschaffen, hieß es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Der letzte Dieselbus war der Hochbahn nach Senatsangaben im vergangenen Juli übergeben worden. Er sei aber 2019 bestellt worden, hieß es. Ab 2030 soll in Hamburg kein Linienbus mehr mit Diesel fahren.
Laut Senat hat die Hamburger Hochbahn derzeit 42 Elektrobusse im Einsatz, darunter zwei mit einer Brennstoffzelle zur Erweiterung der Reichweite. Zudem verfügt das städtische Unternehmen über 1059 Dieselbusse. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) setzen auf Hamburger Gebiet 622 Diesel- und 40 Elektrobusse ein. Beide Unternehmen wollen ihre emissionsfreie Flotte ausbauen. Die Hochbahn erwartet in diesem Jahr 67 neue Elektrobusse, die VHH 48.
Die Laufleistung der Elektrofahrzeuge liegt nach Angaben der Hochbahn noch ein Drittel unter der der konventionellen Busse. Die Elektrobusse seien im vergangenen Jahr durchschnittlich 3200 Kilometer pro Monat gefahren, die Dieselbusse 4800. Bei der VHH steigerte sich die Leistung der Elektrobusse von 2100 Kilometer je Fahrzeug im April auf 5200 Kilometer im Dezember. Ein Dieselbus der VHH fährt im Schnitt 4400 Kilometer pro Monat.
Der klimaschutzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Stephan Gamm, zeigte sich skeptisch. "Bisher ist der Anteil an E-Bussen gering und eine Langzeiterfahrung auch bei widrigen Wetterverhältnissen liegt noch nicht vor", sagte Gamm. "Daher ist der geplante Sprung von 0 auf 100 bei E-Bussen ein Wagnis, das hoffentlich für Hamburg nicht nach hinten losgeht."
Nach Angaben eines Hochbahnsprechers sind die E-Busse auch derzeit bei der winterlichen Kälte im Einsatz. Sie verfügen allerdings über eine mit Diesel betriebene Heizung.
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