Les Sables-d'Olonne.

Weltumsegler Boris Herrmann hat Kontakt mit dem Eigner des spanischen Fischkutters aufgenommen, mit dem er bei der Vendée Globe zusammengestoßen war. "Ich habe den Schiffseigner angerufen und erst einmal gefragt, ob alles okay ist", sagte der Hamburger am Freitag in einer Online-Pressekonferenz. "Wir haben uns nett unterhalten. Auf jeden Fall keine Vorwürfe von meiner Seite." Sie hätten sich "nett gegenseitig beieinander entschuldigt".

Zuletzt hatten Herrmann und der Kapitän des Fischkutters über den Vorfall am Mittwochabend 90 Seemeilen vor dem Ziel der Regatta in Les Sables-d'Olonne noch unterschiedliche Ansichten geäußert. Kapitän Josu Zaldumbide hatte der "Süddeutschen Zeitung" versichert, dass das AIS, durch das Schiffe ihre Navigations- und Schiffsdaten austauschen, bei ihm eingeschaltet gewesen sei. Herrmann hatte das angezweifelt.

"Er hat recht", erklärte der 39-Jährige nun. "In der Hast der Situation habe ich das als die einfachste und naheliegendste Erklärung wahrgenommen, weil ich schon das ein oder andere Fischerboot gesehen habe, das kein AIS an hatte."

Bei der folgenreichen Kollision von Herrmanns Jacht "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" mit dem Schiff wurde niemand verletzt. Die Jacht wurde allerdings stark beschädigt. Herrmann konnte nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit weitersegeln. Dadurch verpasste er den erhofften Podiumsplatz und wurde am Donnerstag nach über 80 Tagen und 28 000 Seemeilen Fünfter.

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