Hamburg. Pokerrunde aufgelöst, zwei Beteiligte müssen auf die Wache. Am Wochenende gab es gleich mehrere teils spektakuläre Einsätze dieser Art.

Die jüngste Reihe trotz Corona-Beschränkungen durchgeführter Partys hat sich in Hamburg auch in der Nacht zu Montag fortgesetzt. Um 0.25 Uhr wurde der Polizei durch einen Zeugen eine entsprechende Feier an der Holzmühlenstraße in Wandsbek gemeldet.

Als die Beamten dort eintrafen, stellten sie in einer Werkstatt sieben Personen fest, die sich an einer Pokerrunde beteiligten. Alle Teilnehmer verstießen nicht nur gegen das illegale Glückspiel, sie hielten sich auch nicht an das Kontaktverbot und trugen nicht einmal Masken bei sich.

Zwei Personen mussten mit auf die Wache, da sie sich nicht ausweisen konnten. Gegen alle anwesenden Personen wurden Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit und illegalen Glücksspiels eingeleitet. Bei zwei sei zudem ein illegaler Aufenthalt festgestellt worden.

Wilhelmsburg: Polizei sprengt illegale Dauerparty

Es war nicht die erste illegale Versammlung am Wochenende. In der Nacht zum Sonntag hatte die Polizei zwei Partys in Wilhelmsburg und Billbrook aufgelöst. Zunächst hatten Passanten der Polizei am Sonnabend gegen 23.15 Uhr gemeldet, dass in einer Halle in Wilhelmsburg eine in der Pandemie illegale Party steigen sollte. Vor Ort hörten die Beamten laute Musik aus dem Gebäude. Auf Klopfen reagierten die Feiernden jedoch nicht, sodass die Polizisten zunächst nicht hineinkamen. Schließlich erreichten sie den Verantwortlichen per Telefon und forderten ihn auf, die Tür zu öffnen.

Zwei Pokerspieler mussten mit auf die Polizeiwache.
Zwei Pokerspieler mussten mit auf die Polizeiwache. © HA | Michael Arning

In der Halle trafen die Einsatzkräfte auf 33 Menschen, sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp. Um das Partyvolk herum waren Brettspiele und Tischkicker aufgebaut. Hinweise auf illegales Glücksspiel gab es jedoch nicht. Einer der Partygäste berichtete, die Feier laufe bereits seit zwei Tagen. Inwiefern dies der Wahrheit entsprach, konnte allerdings zunächst nicht überprüft werden. Gegen den Veranstalter und alle Gäste wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Auf sie kommen Bußgelder zu.

Billbrook: Partygäste verschanzen sich

Immerhin stellten sich die Gäste den Beamten, was bei einer zweiten nächtlichen Party in Billbrook allerdings nicht der Fall war. Gegen 3.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei von einer Feier in einer Billbrooker Halle berichtet. Als die Beamten dort eintrafen, öffnete sich kurz eine Seitentür – es seien Geräusche zu hören gewesen, bevor es auffallend still geworden sei, so Ritterskamp.

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Offenbar hatten die Feierwütigen sodann das Licht ausgestellt und sich verkrochen. Es nützte nur nichts. In der Halle, in der Tische, Sitzbänke, Heizpilze, ein Grill und eine professionelle Musikanlage aufgebaut waren, stießen die Beamten auf 34 Menschen, die versucht hatten, sich vor der Polizei zu verstecken. „Hierbei nutzten die Personen Regale, Kartons und andere Verpackungsmaterialien“, so Ritterskamp. Ein 51-Jähriger habe sich als Verantwortlicher zu erkennen gegeben. Gegen alle Feierwütigen seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden.

Hammerbrook: Shisha-Runde aufgelöst

In der Shishabar im Obergeschoss des Hauses in Hammerbrook traf die Polizei rund 15 Menschen an.
In der Shishabar im Obergeschoss des Hauses in Hammerbrook traf die Polizei rund 15 Menschen an. © Michael Arning | Unbekannt

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind derartige Versammlungen in Hamburg aktuell nicht erlaubt. Auch Restaurants, Bars und Kneipen müssen geschlossen sein. In den vergangenen Tagen hatte die Hamburger Polizei bereits Shisha-Runden in Wandsbek und Hamm auflösen müssen, zuletzt auch am Sonnabend an der Wendenstraße in Hammerbrook. Auch in diesen Fällen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.