Hamburg. Empfänger der Senats-Post sollen einen Termin in den Messehallen machen. Selbstkritische Töne aus der Bürgerschaft.

Ab sofort sind auch Hamburger, die 80 Jahre und älter sind und zu Hause leben, zur Corona-Schutzimpfung in den Messehallen aufgerufen. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) warb gestern für diesen Schritt. „Setzen Sie sich bitte mit dem Thema Impfen auseinander“, sagte sie. Ihre Behörde hat in diesen Tagen 114.000 Einladungsschreiben an Hamburger versendet, die zu dieser Altersgruppe zählen. Sie können sich per Telefon (116 117) oder Internet (www.impfterminservice.de) anmelden. Es stehen Impftermine bis Mitte Februar zur Verfügung, hieß es.

Leonhard rief zur Geduld bei der Anmeldung auf. „Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie es zwei- oder dreimal versuchen müssen.“ Und sie versprach: „Jeder kommt zu seiner Impfung.“ Bislang waren nur Bewohner und Beschäftigte in Pflegeheimen, Beschäftigte bei ambulanten Pflegediensten und bestimmte Klinikmitarbeiter zur Impfung aufgerufen.

Die Behörde bittet darum, dass sich wirklich nur diejenigen anmelden, die das entsprechende Alter haben. Bei der Anmeldung selbst findet nur eine Schnellüberprüfung statt, die Kontrolle anhand des Personalausweises erfolgt erst beim Impftermin in den Messehallen. Wer diesen Nachweis nicht erbringen kann, wird abgewiesen.

Personen, die bereits Corona hatten, werden vorerst nicht geimpft

Wer sich mit seinem Partner zusammen impfen lassen will, sollte sich per Telefon anmelden. Über die Internetseite ist eine solche Terminvergabe nicht möglich. Unterdessen hat die Sozialbehörde bestätigt, dass Personen, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben, wegen der Impfstoffknappheit vorerst nicht geimpft werden. Dies sei aber nur eine vorübergehende Regelung, bis mehr Impfstoff vorhanden sei. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg ist am Mittwoch erneut zurückgegangen – von 146,2 auf 136,5. Gestern wurden 396 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es noch 579.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Ungewöhnlich selbstkritische Töne waren gestern in der Bürgerschaft zu hören. „Wir sind jetzt an dem Punkt, wo wir feststellen müssen, das wir die Lage im Herbst unterschätzt haben“, sagte Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen. CDU-Fraktionschef Dennis Thering kritisierte, dass Hamburg „einen der hinteren Plätze“ im Ländervergleich bei der Impfquote belege.

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