Hamburg. Hamburger reagieren sehr verhalten auf die Befragung. Für aussagekräftige Daten fehlen noch mehrere Tausend Antworten.
„SKID“ lautet der Titel der groß angelegten Befragung, mit der die Polizei bundesweit das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger herausfinden will. In der Hansestadt hat man sich besondere Mühe gegeben. Die vom Bundeskriminalamt (BKA) konzipierte Befragung wurde in Hamburg mit für die Stadt spezifischen Fragen noch einmal deutlich erweitert. Das Problem: Die angeschriebenen Hamburger machen nicht wie erhofft mit.
Polizei erhofft sich Daten über persönliche Wahrnehmung der Kriminalitätslage
Jetzt versucht die Polizei mit einem „Erinnerungsschreiben“, die Adressaten doch noch zu einer Antwort zu bewegen. „Eine rege Beteiligung der Bevölkerung ist für den Erfolg der Umfrage sehr wichtig“, so Polizeisprecherin Nina Kaluza. „Erst auf der Basis repräsentativer Ergebnisse kann das Wissen über Kriminalität erweitert und der Schutz davor von uns verbessert werden.“
Durch die Antworten erhofft sich die Polizei, von den Hamburgern insbesondere Daten über die persönliche Wahrnehmung der Kriminalitätslage zu bekommen und das „Dunkelfeld“ – den Bereich von Straftaten, die nicht bei der Polizei angezeigt werden – aufzuhellen. Dafür wurden gezielt Personen angeschrieben, mit denen ein Querschnitt der Bevölkerung erreicht werden soll. Die Fragebögen wurden nicht nur in deutscher Sprache verschickt, sondern auch ins Türkische, Russische und Arabische übersetzt. Ein Teil der Befragten wurde gezielt aufgrund ihres Migrationshintergrundes ausgesucht.
Mindestens 9200 Fragebögen müssen zurückgeschickt werden
Laut Konzept des Bundeskriminalamts müssen, um aussagekräftige Daten zu erhalten, rund 40 Prozent der Fragebögen zurückkommen. Bundesweit wurden etwa 120.000 Stück samt frankiertem Rückumschlag verschickt. An Hamburger Bürger gingen 23.000 Fragebögen. Damit ist die Hansestadt bundesweit einer der ganz „großen“ Teilnehmer bei der Umfrage. Viel Arbeit und auch viel Personal wurden in die Vorbereitung gesteckt – insbesondere bei der Entwicklung der auf die Hansestadt zugeschnittenen Fragen.
Um aber auch brauchbare Ergebnisse zu erzielen, müssten aus der Hansestadt mindestens 9200 ausgefüllte Fragebögen zurückgeschickt werden. Nur so sei eine nutzbare Datenbasis zu bekommen, heißt es. Davon sei man bislang aber noch ein gutes Stück entfernt. Es fehlen bislang noch mehrere Tausend Antworten.