Hamburg. Prozess um tödlichen Unfall auf der A1. Angeklagter gesteht, seinen Führerschein in Serbien gekauft zu haben.

Mit gefälschtem Führerschein und alkoholisiert soll ein Raser einen tödlichen Unfall in einer Baustelle auf der Autobahn 1 bei Hamburg verursacht haben.

Im Prozess vor dem Amtsgericht St. Georg wurde am Mittwoch ein Gutachten des Landeskriminalamts verlesen, wie die Gerichtspressestelle mitteilte. Darin wird die Echtheit des ausländischen Dokuments angezweifelt. Der Angeklagte hatte zuvor eingeräumt, den Führerschein in Serbien gekauft zu haben.

Mit mindestens 220 km/h auf vorausfahrendes Auto gerast

Einem Polizeivermerk zufolge hatten die Beamten das gefälschte Dokument des in Berlin geborenen Mannes kurz nach der Tat in der Handtasche seiner Beifahrerin gefunden. Die Nebenklage beantragte am Mittwoch, die Frau vor Gericht zu befragen.

Mit höchstwahrscheinlich mehr als 220 Stundenkilometern war der Angeklagte in der Nacht zum 1. Mai vergangenen Jahres in einer Baustelle mit einem vor ihm fahrenden Fahrzeug kollidiert, wie ein Sachverständiger ermittelte. Der 49 Jahre alte Fahrer des anderen Wagens starb noch am Unfallort, sein Beifahrer wurde schwer verletzt. In Teilen hat der Angeklagte, der von Beruf Autohändler ist, die Tat bereits eingeräumt.

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Mehr als ein Jahr nach dem Unfall wurde der 30-Jährige erneut erwischt – ohne Führerschein und mit 1,68 Promille Alkohol im Blut. Ein Urteil ist laut Gerichtspressestelle erst im nächsten Jahr zu erwarten.