Hamburg. Sport GmbH des Gebäudemanagements Hamburg erhält 2,16 Millionen Euro aus dem städtischen Konjunkturpaket und übernimmt zehn Anlagen.
Freitagnachmittag um 16.19 Uhr unterzeichneten Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel und Sportsenator Andy Grote (beide SPD) in Raum 401 der Innenbehörde am Johanniswall eine mehrseitige Absichtserklärung (Letter of Intent), die den städtischen Sportstättenbau, die Instandhaltung und Bewirtschaftung der Anlagen auf eine neue, verlässliche Grundlage stellen soll. „Wir wollen dafür sorgen, dass Hamburgs Sportlerinnen und Sportler jetzt und in Zukunft beste Bedingungen vorfinden, wenn der Sportbetrieb hoffentlich bald wieder in Gang kommt“, sagte Grote.
Im ersten Schritt werden dafür acht Bezirkssporthallen, das Landesleistungszentrum Boxen am Braamkamp und die von Abmietung bedrohte Schulsporthalle Wendenstraße in die Verwaltung der Anfang dieses Jahres gegründeten Sport GmbH des Gebäudemanagements Hamburg (GMH) überführt. Die wird nach dem Mieter-Vermieter-Modell mit allen Pflichten eines Vermieters auftreten, während das Sportamt dann als Mieter die Anlagen Vereinen und Verbänden zur Verfügung stellen kann – weiterhin kostenfrei.
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Was kompliziert klingt, hat den Hintergrund, dass Kompetenzen dort angesiedelt werden, wo sie auch vorhanden sind. Das hat sich in den vergangenen zwölf Jahren bewährt. Die GMH bewirtschaftet mit Schulbau Hamburg (SBH) bereits 564 Schulsporthallen, 100 weitere sollen bis 2027 gebaut werden. GMH, SBH und Sport GmbH sind Gesellschaften der Stadt, Sprecher der Geschäftsführungen ist Ewald Rowohlt.
Möglich wurde die aktuelle Initiative dank des Wirtschaftsstabilisierungsprogramms der Stadt
„Die bezirklichen Sportanlagen können damit in unser Erfolgsmodell des Schul- und Sporthallenbaus einbezogen werden, das bundesweit seinesgleichen sucht. Die der Finanzbehörde unterstehende GMH steht dazu als Partner bereit. Weitere Maßnahmen im Bereich der Investitions- und Betriebsmittel ergänzen das Paket, von dem auch die Vereine profitieren werden“, sagte Dressel.
Möglich wurde die aktuelle Initiative dank des Wirtschaftsstabilisierungsprogramms der Stadt über 900 Millionen Euro. 14 Millionen können damit in den nächsten zwei Jahren zusätzlich in die Sportstätten fließen. Mit 3,7 Millionen Euro werden dabei bis Ende 2022 auch Bau und Sanierung vereinseigener Anlagen unterstützt, acht Millionen Euro sind als Zuschüsse für den Grundstückskauf beim bezirklichen Sportstättenbau vorgesehen. Diese Flächen können auf Grundlage des Sportrahmenvertrags zwischen der Stadt und dem Hamburger Sportbund (HSB) Vereinen wie in der Vergangenheit kostenfrei zur Bebauung überlassen werden. 2,16 Millionen Euro erhält die Sport GmbH als Miete für die nun zu betreuenden Sportstätten, um erforderliche Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen finanzieren zu können.
In keinem anderen Bundesland wird der Sportstättenbau so gefördert wie derzeit in Hamburg
In keinem anderen Bundesland wird der Sportstättenbau so gefördert wie derzeit in Hamburg. Im November startete der Investitionspakt zur Sanierung und Ausbau von zunächst zehn Anlagen, ausgestattet bis 2024 mit 15,3 Millionen Euro vom Bund, fünf Millionen von der Stadt. Anders als in der Vergangenheit wird der Sport bei städtebaulichen Projekten jetzt schon in der Planungsphase einbezogen. Das gilt auch für die Schulsporthallen. Dank des von Schul- und Finanzbehörde geleiteten Sportbeirats bei Schulbau Hamburg können Vereine und Verbände „noch vor dem ersten Architektenentwurf ihre Wünsche und Bedarfe einbringen“, sagte Rowohlt.
Auch den Neubau von Sportstätten soll die Sport GmbH managen. Sie erhält dafür vom Senat die entsprechenden Mittel. Erstes beschlossenes Großprojekt wird der Bau des Landesleistungszentrums Hockey am Hemmingstedter Weg in Groß Flottbek, als Nächstes dürfte der geplante Aus- und Umbau des Olympiastützpunktes Hamburg-Schleswig/Holstein am Alten Teichweg in Dulsberg anstehen, der bisher von der Bäderland GmbH bewirtschaftet wird. „Bäderland soll Bäder bauen, Sportstätten unsere neue Sport GmbH. Die weiß, wie man das macht“, sagte Dressel.