Hamburg. Mehr Neuinfektionen in Hamburg als letzten Montag – Inzidenz steigt. Zwei Bezirke schränken Verkauf von Glühwein ein
Coronavirus und kein Ende in Sicht: In Hamburg steigen die Zahlen der Neuinfektionen wieder an, am Montag wurden 231 neue Corona-Fälle gemeldet. Der Inzidenzwert liegt nun wieder bei 117,2, nachdem er vergangene Woche bereits auf etwa 90 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken war. Auch in Schleswig-Holstein steigen die Werte wieder an – nun ist auch das nördlichste Bundesland ein Corona-Risikogebiet.
Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Montag, 7. Dezember:
- Corona-Party aufgelöst – Gäste sprangen aus dem Fenster
- Krankenhaus-Patienten infiziert – Klinikleitung muss sich erklären
- Hamburg: Verstöße gegen Maskenpflicht nehmen zu
- Altona und Hamburg-Nord schränken Glühweinverkauf ein
- Neue Corona-Zahlen aus Hamburgs Schulen
- Corona-Bonus für alle Dräger-Mitarbeiter
- Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
- Kontrollen zur Maskenpflicht in Bahnhöfen und Zügen
- Corona: Hamburg plant bislang keine schärferen Regeln zu Weihnachten
- Schleswig-Holstein ist Corona-Risikogebiet
- Aufbau von Impfzentren in Niedersachsen hat begonnen
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 231 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 27.086), 354 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 90 auf Intensivstationen), insgesamt 357 Todesfälle (unverändert im Vergleich zur letzten Meldung). Sieben-Tage-Wert: 117,2 (Stand: Montag)
- Schleswig-Holstein: 154 neue Corona-Fälle (15.771), 114 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 24), 264 Todesfälle, Sieben-Tage-Wert: 51,6 (Stand: Sonntagabend)
- Niedersachsen: 558 neue Corona-Fälle (78.132), 1271 Todesfälle (+7). Sieben-Tage-Wert: 81,0 (Stand: Montag, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Klinik-Belegungszahlen)
- Mecklenburg-Vorpommern: 56 neue Corona-Fälle (6837), 134 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 38), 78 Todesfälle (+3). Sieben-Tage-Wert: 51,9 (Stand: Montag)
- Bremen: 34 neue Corona-Fälle (10.870), 174 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 30), 123 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 117,5 / Stadt Bremerhaven: 84,1 (Stand: Montag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)
Wer wird wann geimpft? Die Reihenfolge
Die Prioritätenliste der Ständigen Impfkommission des Bundes liegt vor: Anhand von ihr soll geregelt werden, wer zuerst den Corona-Impfstoff bekommt. Sie umfasst nicht nur Senioren, Ärzte, Pflegekräfte und Feuerwehrleute – sondern auch Geflüchtete, Obdachlose und Beschäftigte des Einzelhandels.
Corona-Party aufgelöst – Gäste sprangen aus dem Fenster
Die Polizei Wolfsburg hat im Stadtteil Hohenstein eine Party aufgelöst und mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Trotz der Beschränkungen hatten etwa 20 Menschen aus mehreren Haushalten und auf engstem Raum in einer Wohnung gefeiert, wie die Polizei mitteilte. Sie versuchten teilweise, am Sonnabend aus dem Fenster zu springen, als die Beamten klingelten. Draußen positionierte Beamte hätten die Partygäste aber abfangen können. Nach einem Hinweis wegen Ruhestörung waren mehrere Streifenbesatzungen zu dem Mehrfamilienhaus gefahren.
Krankenhaus-Patienten infiziert – Klinikleitung muss sich erklären
In der Eckernförder Imland-Klinik sind sechs Patienten mit dem Coronavirus infiziert worden. Die Patienten, die ursprünglich wegen anderer Probleme im Krankenhaus waren, wurden von Eckernförde in die Imland-Klinik nach Rendsburg verlegt, wie eine Kliniksprecherin mitteilte. Dort gebe es eine Isolierstation, auf der aktuell kein Corona-Infizierter liege. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wurde für 48 Stunden für alle Abteilungen am Standort Eckernförde ein genereller Aufnahmestopp verhängt. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern der Imland-Klinik in Eckernförde ist derweil auf 18 gestiegen. Zehn Personen befänden sich zusätzlich in Quarantäne. Die Infektionswege seien dabei nicht in allen Fällen nachvollziehbar. „Keineswegs handelt es sich um rein innerklinisches Infektionsgeschehen“, betonte die Kliniksprecherin. Es hätten auch Besucher von Patienten Corona gehabt, wie sich herausgestellt habe.
Es gelte bis auf Weiteres ein Besucher-Stopp für beide Imland-Standorte in Rendsburg und Eckernförde. Gründe seien sowohl die gestiegene Sieben-Tages-Inzidenz an Neuinfektionen im Kreis Rendsburg-Eckernförde als auch das Infektionsgeschehen bei Imland in Eckernförde in der vergangenen Woche.
Senat schließt neue Beratungen über Corona-Lage nicht aus
Der Hamburger Senat schließt nicht aus, dass die Ministerpräsidenten der Länder noch vor Weihnachten erneut mit der Kanzlerin über die Corona-Lage beraten müssen. Eine solche Runde sei schon bei der letzten Konferenz für den Fall verabredet worden, dass „es zu unvorhergesehenen Entwicklungen mit Entscheidungsbedarf kommt“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Montag. Ob dies angesichts weiter steigender Infektionszahlen so sei, „werden die nächsten Tage entscheiden.“ Eigentlich wollen die Regierungschefs erst am 4. Januar wieder zusammenkommen.
Er äußerte Verständnis für die Entscheidung Bayerns, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, „weil die Zahl der Neuinfektionen dort seit Mitte November nicht nennenswert zurückgegangen ist“. Das Infektionsgeschehen sei in Deutschland regional unterschiedlich, „aber insgesamt noch zu hoch“, sagte Schweitzer.
Auch der Senat werde prüfen, „ob vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens in Hamburg oder aufgrund bundesweiter Entscheidungen zusätzliche Einschränkungen oder Regelungen erforderlich sind“. Der Bürgermeister habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass bis Anfang Januar nicht von einer grundlegenden Entspannung auszugehen sei.
Verstöße gegen Maskenpflicht nehmen zu
Die Verstöße gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen nehmen in Hamburg offenbar zu. Es gebe eine leicht steigende Tendenz, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Montag nach dem Beginn einer bundesweiten Kontrollaktion. Genaue Ergebnisse für Hamburg lagen zunächst noch nicht vor. Der Sprecher betonte zugleich, dass die breite Masse der Bürger die Überprüfung der Maskenpflicht begrüße. Auch die von den Beamten angesprochenen Fahrgäste zeigten demzufolge meistens Verständnis und korrigierten ihr Fehlverhalten sofort. Die Bundespolizei war in Hamburg mit rund 50 Beamten im Einsatz.
Nach Angaben der Hochbahn wurde im gesamten Hamburger Verkehrsverbund (HVV) seit Einführung der Maskenpflicht am 24. August rund 8500 „Vertragsstrafen“ ausgesprochen. Das bedeutet, dass die Betroffenen 40 Euro zahlen müssen. Werden die Verstöße der städtischen Bußgeldstelle angezeigt, können seit Mitte September weitere 40 Euro hinzukommen. Im gesamten HVV, zu dem neben der Hochbahn auch die S-Bahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) gehören, werde die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes von rund 95 Prozent der Fahrgäste befolgt, sagte eine Hochbahn-Sprecherin.
Altona und Hamburg-Nord verbieten Glühweinverkauf nach 16 Uhr
Zwei Hamburger Bezirke haben Allgemeinverfügungen erlassen, mit denen ab morgen (8. Dezember) und bis zum 5. Januar der Verkauf von "alkoholischen Heißgetränken" eingeschränkt wird: Der Verkauf ist täglich von 16 bis 22 Uhr verboten. In Altona und Hamburg-Nord sei es in bestimmten Bereichen immer wieder zu Menschenansammlungen gekommen, darüber hinaus würden "mit zunehmendem Alkoholkonsum die Bereitschaft und die Fähigkeit, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten" sinken.
Die Allgmeinverfügungen gelten in folgenden Bereichen:
- Ottensen: Bereich begrenzt durch die Barnerstraße, Scheel-Plessen-Straße, Bahnhof ohne Paul-Nevermann-Platz, Max-Brauer-Allee, Klausstraße, Eulenstraße, Große Brunnenstraße, Ottenser Hauptstraße, Nöltingstraße, Am Born
- Sternschanze: Bereich begrenzt durch die Max-Brauer-Allee, Altonaer Straße, Dänenweg, Sternschanze, Schanzenstraße, Lagerstraße, Sternstraße, Neuer Kamp, Neuer Pferdemarkt, Stresemannstraße.
- Winterhude: Mühlenkamp in gesamter Länge, Poelchaukamp ab Mühlenkamp bis zur Sierichstraße, Dorotheenstraße zwischen Andreasstraße und Körnerstraße
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) appellierte an die Hamburger, "sich an die geltenden Kontakt- und Hygieneregelungen zu halten – und den Glühwein dieses Jahr zu Hause zu genießen".
Neue Corona-Zahlen aus Hamburgs Schulen
Von Freitag bis Sonntag gab es 94 weitere Corona-Fälle an insgesamt 58 Hamburger Schulen. Wie die Schulbehörde mitteilt, seien 79 Schüler und 15 Schulbeschäftigte betroffen. In der Regel handele es sich um einzelne Infektionen pro Schule, es gebe jedoch auch ein paar Fälle mit mehreren Infektionen: "An der Franz-von-Assisi-Schule wurden acht Neuinfektionen gemeldet, an der Stadtteilschule Wilhelmsburg fünf, an der August-Hermann-Francke-Schule Berne und an der Berufsbildenden Schule BS 23 jeweils vier", gab Behördensprecher Peter Albrecht bekannt.
Im Wochenvergleich sei die Zahl der Infektionen damit um neun Prozent gestiegen. 18 Klassen seien in präventive Quarantäne versetzt worden, damit befinden sich insgesamt 78 Klassen (von 9500 in Hamburg) und 174 Schulbeschäftigte in präventiver Quarantäne – insgesamt meldet die Behörde derzeit 317 Infektionen an 138 Schulen (Stand Sonntag).
Insgesamt sind der Behörde seit Ende der Herbstferien 2466 Corona-Fälle an Schulen bekannt geworden (1995 Schüler, 471 Schulbeschäftigte).
Erster Corona-Todesfall im Kieler Alten- und Pflegeheim St. Nicolai
Nach einer Covid-19-Erkrankung ist eine 88-jährige Bewohnerin des Kieler Alten- und Pflegeheims St. Nicolai gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Stadt Kiel am Montag mit. Es handelt sich um das erste Todesopfer im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch in dem Heim in der vergangenen Woche.
Nach Angaben der Stadt war bei 25 Bewohnern, 12 Mitarbeitern und bei einer Person im privaten Umfeld das Coronavirus nachgewiesen worden. Informationen, wie viele der Infizierten inzwischen an Covid-19 erkrankt sind und wie viele im Krankenhaus behandelt werden, lagen am Montag nicht vor. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Norderstedter Heim im Oktober waren bis Mitte November 15 Bewohner gestorben.
Corona-Bonus für alle Dräger-Mitarbeiter
Mit Bonuszahlungen von bis zu 1000 Euro bedankt sich der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Dräger bei seinen Mitarbeitern für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie. Die mehr als 7000 Mitarbeiter im Inland erhielten je nach wöchentlicher Arbeitszeit und Anwesenheit im Unternehmen im Jahr 2020 zwischen 300 und 1000 Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit. Außerdem hätten sie die Möglichkeit, fünf Dräger-Vorzugsaktien zu erwerben. Für die Beschäftigten im Ausland werde die Höhe des Bonus an das jeweilige Gehaltsgefüge in den Ländern angepasst, heißt es in der Mitteilung.
Hier können Sie den täglichen Corona-Newsletter kostenlos abonnieren
Zur Begründung sagte Konzern-Chef Stefan Dräger, alle Mitarbeiter hätten in den vergangenen Monaten ihr Bestes gegeben und dafür vielfach private Belange zurückgestellt. Für die Produktion von Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken hatte das Unternehmen ab dem Frühjahr Sonderschichten gefahren und zusätzliche Produktionsstätten eingerichtet.
Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, begrüßte die Ankündigung einer Bonuszahlung. Dräger halte Wort und zahle den Beschäftigten wie im Frühjahr mit der Gewerkschaft besprochen einen Bonus, sagte er. Angesichts der sich deutlich verbesserten Situation im Unternehmen müsse jetzt auch über eine Anpassung des Sanierungstarifvertrags gesprochen werden, sagte Friedrich. Wegen schlechter Geschäftszahlen hatte das Unternehmen 2016 den Abbau von 200 Stellen am Stammsitz Lübeck beschlossen.
Bei Corona-Tests an vier Schulen zwölf Infektionen entdeckt
Bei Reihentests an vier Bremer Schulen sind an allen Corona-Infektionen entdeckt worden. Insgesamt waren zwölf von 1359 Proben positiv, wie das Bildungsressort am Montag mitteilte. Das ist eine Quote von knapp einem Prozent. Betroffen waren Schülerinnen und Schüler, beim Personal wurden keine Ansteckungen festgestellt. Mit den freiwilligen Tests für Schüler, Lehrkräfte und pädagogisches Personal wollte sich das Bildungsressort einen besseren Überblick über das Infektionsgeschehen verschaffen. Getestet wurde an zwei Grundschulen, einer Oberschule und an einem Gymnasium.
An der einen Grundschule wurden unter 202 Proben zwei Corona-Infektionen entdeckt, an der anderen Grundschule gab es bei 140 Tests ein positives Ergebnis. An der beteiligten Oberschule wurden nach 404 Proben drei Infektionen erkannt, an dem Gymnasium förderten 613 Corona-Tests sechs positive Ergebnisse zutage.
Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
Am Montag wurden 231 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet (auch am Vortag waren es 231). Am vergangenen Montag hatte die Hansestadt einen deutlich niedrigeren Wert von 150 neuen Fällen gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg nach Angaben der Gesundheitsbehörde somit auf 117,2. Am Sonntag hatte der Wert bei 112,7 gelegen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in Hamburg steigt auf 27.086, 19.500 davon gelten als genesen.
Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in den Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, bleibt unverändert, weil die Sozialbehörde diese Daten am Wochenende nicht aktualisiert: Derzeit werden nach offiziellen Angaben 354 Corona-Patienten behandelt, 90 zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Davon kommen 76 Patienten aus Hamburg.
Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt am Sonntag von 340 auf 357 (Stand 4.12.). In Hamburg werden die Körper aller gestorbenen Corona-Infizierten untersucht, sofern die Angehörigen zustimmen. Bindend für die Gesamtzahl der Corona-Toten sind der Behörde zufolge aber die Angaben des RKI, das alle im Zusammenhang mit Corona Gestorbenen erfasst. Laut Robert Koch-Institut erhöhte sich die Zahl der Toten am Sonntag um 12 auf 419 (Stand 6.12.).
Coronavirus: Kontrollen zur Maskenpflicht in Bahnhöfen und Zügen
In Bahnhöfen und Zügen im Norden werden an diesem Montag Kontrollen zur Maskenpflicht durchgeführt. Die Aktion ist Teil der ersten bundesweiten Schwerpunktkontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr auf der Schiene.
Schon vergangene Woche hatte die Deutsche Bahn angekündigt, die Kontrollen im Dezember noch einmal verstärken zu wollen. Täglich soll in bis zu 50 Prozent der Fernzüge kontrolliert werden. Mit dem Aktionstag am Montag will die Bahn erneut auf das Thema aufmerksam machen. Wie viele Mitarbeiter und Beamten genau unterwegs sein werden und wie viele es normalerweise sind, teilte die Bahn zunächst nicht mit.
Niedersachsen: 558 neue Fälle am Montag
In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 558 neue Corona-Infektionen bestätigt worden. Das geht aus den Zahlen des Landesgesundheitsamtes in Hannover am Montag hervor (Stand 9.00 Uhr). Gerechnet auf 100.000 Einwohner gab es in den vergangenen sieben Tagen 81,0 Neuinfektionen – im Vergleich zum Vortag eine leichte Steigerung. Allerdings sind in den Zahlen von Montag Fälle der letzten vier Tagen aus dem Landkreis Vechta enthalten, da es dort ein technisches Übermittlungsproblem gab. Die Hotspots waren Delmenhorst mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 184,4 sowie Cloppenburg (181,0). Die Region Hannover ist mit 96,2 nur noch knapp unter der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen im Land betrug
78.132. Binnen eines Tages starben sieben Menschen in Niedersachsen an oder mit einer Sars-CoV-2-Infektion. Die Gesamtzahl stieg auf landesweit 1271 Tote seit Ausbruch der Pandemie.
Über 500.000 Euro Corona-Bußgelder in Region Hannover
Mehr als ein halbe Million Euro hat die Region Hannover seit März an Bußgeldern wegen Verstößen gegen Corona-Verordnungen kassiert. Das berichtete am Montag die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf die Region. Es seien mehr als 8000 Bußgeldverfahren eingeleitet worden.
Die meisten Verfahren gab es wegen Verstößen gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Verhängt wurden Bußgelder zwischen 100 und 150 Euro. Für Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen verhängte die Region Bußgelder zwischen 100 und 400 Euro.
Klinik-Monitor: So viele Intensivbetten sind belegt
Das bislang höchste Bußgeld musste der Betreiber einer Bar zahlen, der wiederholt gegen das Hygienekonzept verstoßen hat. Bei ihm wurden 6000 Euro fällig. Bußgeldbescheide gab es in den vergangenen Monaten auch gegen Betreiber von Friseurläden, Shishabars oder Gaststätten, in denen gegen Hygienevorschriften verstoßen wurde oder Hygienekonzepte fehlten. Hier wurden Bußgelder zwischen 1000 und 3000 Euro verhängt.
Corona: Hamburg plant bislang keine schärferen Regeln zu Weihnachten
In Hamburg sind trotz zuletzt wieder leicht steigender Infektionszahlen zunächst keine Verschärfungen der Corona-Regeln an den Weihnachtstagen wie in Bayern geplant. „Wir haben in den letzten zwei Wochen in Hamburg einen Rückgang der Infektionszahlen gesehen. Jetzt in den letzten Tagen allerdings nicht mehr. Insofern hoffe ich, dass wir unsere Strategie fortsetzen können und nicht zu neuen Maßnahmen greifen müssen“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Sonntagabend dem ZDF „Heute Journal“. Solche Regeln für den Katastrophenfall wie sie nun in Bayern in Kraft getreten sind, gebe es allerdings auch in Hamburg.
Er setze dagegen zunächst auf die Vernunft der Bürger und nicht auf strengere Regeln. „Wir müssen eben vor allem an Vernunft appellieren, wir müssen ein solidarisches Miteinander in dieser Krise aufrecht halten.“ Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern habe sich Deutschland bislang gut geschlagen, so Tschentscher weiter. Sollten die Corona-Zahlen allerdings nicht deutlich sinken, müsse aber natürlich auch hierzulande reagiert werden. „Wenn es nicht anders geht, müssen wir drastische Maßnahmen ergreifen. Aber wir müssen auch bedenken, dass wir das durchhalten müssen für eine längere Zeit. Und deswegen will das sehr wohl abgewogen sein.“
Mehrere Politiker von Bund und Ländern fordern härtere Beschränkungen für Hotspots mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen. Das bayerische Kabinett hatte am Sonntag neue Maßnahmen beschlossen. Auch ein weiteres Treffen von Bund und Ländern noch vor Weihnachten steht im Raum. Bislang ist eine neue Ministerpräsidentenkonferenz für den 4. Januar geplant.
Interaktive Karte: Corona in Deutschland und weltweit
Corona-Buchmarkt: Kochbuch top, Reiseführer Flop
Im Trend: Radfahren, Wandern, Kochen. Die Corona-Epidemie hat spürbaren Einfluss auf die Buchkäufe in Deutschland, wie Buchgroßhändler und -einzelhändler berichten. „Tatsächlich gab es durch die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf das Kaufverhalten bei Büchern“, berichtet ein Sprecher des Großhändlers Libri in Hamburg. Auffällig ist vor allem das sprunghaft gestiegene Interesse an inländischen Rad- und Wanderführern.
Das Resümee beim Großhändler Zeitfracht in Berlin lautet, dass es bei vielen auf der Tagesordnung stehe, ihr Zuhause schöner zu gestalten und Hobbys wiederzuentdecken. „So haben sich während der Corona-Pandemie bereits existierende Trendthemen wie do it yourself und Kreativität, Hobby, Freizeit, Garten sowie Kochen und Backen, insbesondere Brotbacken, weiter verstärkt.“
Das bestätigt die Münchner Buchhandelskette Hugendubel: In einzelnen Segmenten gebe es vermehrte Nachfrage. „Dazu gehören Kochbücher, Wander- und Radfahrführer sowie politische Literatur.“ Mangels Urlaubsmöglichkeiten jenseits der Grenzen bleiben Auslandsreiseführer dagegen liegen. Das beobachtet auch der Onlinehändler Amazon: „Im Buchsegment Reiseführer sehen wir ein gesteigertes Interesse an Reisezielen in Deutschland, während sich zuletzt deutlich weniger Kunden für internationale Reisen zu interessieren scheinen.“
Schleswig-Holstein ist Corona-Risikogebiet
Nun ist es traurig wie amtlich: Schleswig-Holstein ist als letztes deutsches Bundesland ein Corona-Risikogebiet. In den vergangenen sieben Tagen kamen auf 100.000 Einwohner im Schnitt 51,6 Infektionen, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte. Damit ist der wichtige Risikowert von 50,1 überschritten. Am Sonnabend hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 48,9 gelegen. Die Landesregierung meldete am Sonntagabend 154 neue Fälle.
Seit Beginn der Pandemie sind in Schleswig-Holstein 15.771 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern werden zufolge 114 Covid-19-Patienten behandelt, 24 von ihnen befinden sich in Intensivtherapie, 12 müssen aktuell beatmet werden. Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 12.500 geschätzt.
Coronavirus: Aufbau von Impfzentren in Niedersachsen hat begonnen
Die Landkreise in Niedersachsen haben mit dem Aufbau ihrer Corona-Impfzentren begonnen. Die aktuellen Planungen des Landes rund um den Start der Impfkampagne stellt Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Montag (12.00 Uhr) in Hannover vor.
Im besonders stark belasteten Kreis Cloppenburg beginnen die Arbeiten für den Aufbau eines Impfzentrums am Montag in der Jugendherberge in Garrel, die derzeit nicht genutzt wird. Als eine der ersten startete am Samstag die Stadt Wilhelmshaven mit der Einrichtung einer Station in einem ehemaligen, leerstehenden Supermarkt in einem Gewerbegebiet. Rund 50 Kräfte von Technischem Hilfswerk und Feuerwehr waren beim Aufbau im Einsatz. Knapp 100 Menschen können dort täglich geimpft werden, sobald es losgeht. Bei Bedarf sollen weitere Impfstraßen ergänzt werden.
Hier entstehen die Impfzentren im Norden:
Die Kreise und kreisfreien Städte hatten bis vor einer Woche Zeit, Vorschläge für mögliche Standorte an das Land zu melden. Wie das niedersächsische Innenministerium mitteilte, wurden bis Freitag für 28 von rund 50 Impfzentren sogenannte Einsatzaufträge erteilt. Neben leerstehenden Gewerbeimmobilien wie in Wilhelmshaven sind auch Stadthallen, ehemalige Schulen oder Sporthallen als Impfzentren vorgesehen. In Hannover soll auf dem Messegelände geimpft werden.
Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen
- Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
- Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
- Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst
Hier können Sie die aktuellen Corona-News auf Hamburg und dem Norden lesen.