Hamburg. Kfz-Meister Heino Melzer möchte die Menschen an die Einhaltung der Corona-Regeln erinnern – mit ganz besonderem Baumschmuck.

Heino Melzer stellt jedes Jahr zur Adventszeit eine große Nordmanntanne vor seinem Haus am Rande Hamburgs auf – dieses Jahr sollte der Baumschmuck „besonders zeitgemäß“ sein, wie er sagt. Und so zieren nicht nur 60 leuchtende Kerzen die grünen Zweige des drei Meter hohen Baums, sondern auch sechs Mund-Nasen-Bedeckungen. Daneben hat der 76-Jährige ein Blatt Papier platziert: „Tannen halten Abstand“ steht darauf.

„Ich möchte die Menschen daran erinnern, dass es auch jetzt wichtig ist, sich wirklich an die Corona-Regeln zu halten“, sagt der Kfz-Meister, der mit seiner Frau in Billstedt kurz vor der Landesgrenze lebt und schon seit mehr als 50 Jahren Abonnent des Hamburger Abendblattes ist.

Auch Weihnachten in der Corona-Krise solidarisch handeln

Nachdem er sein Arbeitsleben überwiegend bei BMW verbracht hat, hilft Melzer nun einige Tage pro Woche in einer Kfz-Werkstatt im Kundenservice aus und genießt den Kontakt zu Menschen sehr. Trotz Corona-Krise habe er dort viel zu tun. „Allerdings merke ich, dass viele etwas nachgelassen haben, wenn es um die gegebenen Verhaltensregeln geht.“

Er könne die Ermüdung der Hamburger angesichts der andauernden Einschränkungen im Alltag verstehen. „Wer in einer Etagenwohnung mitten in der Stadt lebt, vielleicht noch mit Kindern, fühlt sich nach all der Zeit wahrscheinlich sehr eingepfercht.“ Doch gerade zu Weihnachten sei es wichtig, weiterhin solidarisch zu handeln.

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„Der Tannenbaumschmuck soll ein Appell sein, nicht nachzulassen, damit wir wieder dahinkommen, wo wir einmal waren“, sagt Melzer und spielt damit auf die im Sommer zeitweise gesunkenen Corona-Zahlen an. Sein Vorhaben scheint zu wirken: Immer wieder beobachte er mehrere Spaziergänger dabei, wie sie staunend vor der Weihnachtstanne in seiner Vorfahrt stehen bleiben und den ungewöhnlichen Baumschmuck begutachten. Manche von ihnen tragen dabei vielleicht sogar eine Maske.

Diese Corona-Regeln gelten vom 1. Dezember an in Hamburg:

  • Private Zusammenkünfte werden auf höchstens fünf Personen und höchstens zwei Hausstände begrenzt (ausgenommen Kinder bis 14 Jahre)
  • Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Zulässige Personenzahl liegt bei einer Person pro 20 Quadratmetern
  • Läden mit weniger als 800 Quadratmetern: Zulässige Personenzahl bei einer Person pro zehn Quadratmetern
  • Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen und in einem Abstand von zehn Metern vor Eingängen von Geschäften sowie auf zugehörigen Außenflächen und Parkplätzen
  • Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann oder kein dauerhafter Steh- und Sitzplatz eingenommen wird
  • Maskenpflicht auf engen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland (gilt bereits in Hamburg)
  • Hochschulen sollen Lehre grundsätzlich digital durchführen
  • Kindergeburtstage dürfen im kleinen Rahmen mit Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres mit insgesamt bis zu zehn Personen durchgeführt werden
  • alle übrigen im November beschlossenen Maßnahmen (wie etwa die Schließung gastronomischer Betriebe oder Fitnessstudios) haben weiterhin Bestand.