Hamburg. Er forderte eine Million Euro in Bitcoins, sonst werde “alles“ hochgehen. Nun steht der Mann wegen Erpressung in Hamburg vor Gericht.

Wollte er sich einen Spaß erlauben? An das große Geld gelangen? Oder einfach nur einem Bekannten schaden? Das Motiv des heute 25 Jahre alten Mannes, der im Mai 2018 drohte, eine Bombe in einer Hamburger U-Bahn zu zünden, ist unklar. Fest steht hingegen, dass sich der Mann am kommenden Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten muss.

Dem 25-Jährigen werden drei Straftaten wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, falsche Verdächtigung und Erpressung vorgeworfen. Der Angeklagte O. soll am 5. Mai 2018 gegen 18.20 Uhr zunächst in der Polizeieinsatzzentrale angerufen haben, sich als "Herr H." ausgegeben und behauptet haben, dass das Haus in der Wendemuthstraße (Wandsbek), in dem er wohne, in Brand geraten sei.

Bombendrohung: Angeklagter forderte eine Million Euro in Bitcoins

"Kurz darauf rief O. erneut in der Einsatzzentrale an und teilte nun mit, er habe eine Bombe in den U-Bahn-Linien der Stadt deponiert, die um 21 Uhr hochgehen werde", sagte Staatsanwältin Liddy Oechtering am Freitag. Nur weitere 20 Minuten später meldete sich der damals 23-Jährige wieder bei der Polizei – und startete einen Erpressungsversuch.

Dieses Mal forderte er die Zahlung von einer Million Euro in Bitcoins bis 21 Uhr. Sollte die Zahlung nicht erfolgen, werde "alles" hochgehen, so seine Drohung.

Prozess gegen 25-Jährigen – als Jugendlicher polizeibekannt

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft nutzte der Angeklagte bei allen Anrufen eine sogenannte Spoofing-Technologie. Durch diese wurde in der Einsatzzentrale nicht seine eigene Nummer, sondern die des Zeugen H. als Anrufnummer angezeigt. Offenbar gibt es Hinweise, dass es sich bei dem Zeugen H. um einen damaligen Bekannten des Angeklagten handelte.

Der 25-Jährige, der bereits im Oktober 2019 angeklagt wurde, hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Somit ist auch sein Motiv noch rätselhaft. Vorbestraft ist der Mann nicht. Aber er sei als Jugendlicher häufig polizeilich in Erscheinung getreten, sagte Liddy Oechtering. "Er wurde jugendgerichtlich gemaßregelt."