Hamburg. Unbekannter zündet teuren Anhänger an, Feuerwehr muss mit schwerem Gerät ran. Plan des Feuerteufels dürfte nicht aufgegangen sein.
Anschläge auf die mobilen Blitzanhänger des Landesbetrieb Verkehr kommen regelmäßig vor. Im ersten Halbjahr 2020 wurde bei jedem vierten Einsatz ein solches Gerät attackiert. Jetzt ist in Hamburg einer der Hänger offenbar angesteckt worden. Das rund 150.000 Euro teure Gerät dürfte ein Totalschaden sein.
Gegen 5.20 Uhr war am Montagmorgen ein Kleinfeuer am Hainholzweg in Harburg-Eißendorf gemeldet worden. Als kurz darauf die Feuerwehr eintraf, brannte der dort aufgestellte Blitzanhänger. „Vermutlich war brennbare Flüssigkeit hineingeschüttet und entzündet worden“, so ein Beamter. Die Elektronik des Geschwindigkeitsmessgeräts sei zerstört worden.
Das Problem: Die Blitzanhänger sind rundum gepanzert. Die Feuerwehr musste erst ein Loch in die stählerne Außenhaus flexen, bevor die brennende Elektronik gelöscht werden konnte. Jetzt nehmen sich Brandermittler des Landeskriminalamtes des Falls an.
Hinweise auf den Täter, so hieß es am Montagmorgen, liegen nicht vor. Allerdings habe eine Zeugin in der Nähe einen Verdächtigen gesehen, der sich in einem Gebüsch versteckte. Eine Sofortfahndung der Polizei mit sechs Streifenwagen blieb jedoch erfolglos.
Blitzer-Fotos trotz Beschädigung gesichert
Hamburg hatte vor zwei Jahren sechs der Blitzanhänger angeschafft. Im kommenden Jahr sollen zwei neue dazu kommen. Bis Ende der Legislaturperiode will der rot-grüne Senat die Zahl solcher Anhänger auf 20 erhöhen.
Vielen Autofahrern, so scheint die hohe Zahl der Beschädigungen zu belegen, sind die Geräte zuwider. Jetzt fragen sich die Ermittler: War die Tat am frühen Montagmorgen die Rache eines geblitzten Tempo-Sünders?
Helfen wird ihm und allen anderen am Hainholzweg geblitzten Autofahrern der Brand nicht. Die mobilen Blitzer speichern die Bilder elektronisch und versenden sie gleich nach der Aufnahme weiter an einen zentralen Server.