Hamburg. Unter Tidebedingungen sei die Regattastrecke in Allermöhe für den Leistungssport faktisch nicht mehr nutzbar.

Sollte die Dove Elbe wieder an den Tidenhub angebunden werden, fürchtet der Hamburger Sportbund einen irreparablen Schaden für den Hamburger Wassersport. In einer aktuellen Stellungnahme bezieht sich der Sportbund auf den Ergebnisbericht des Forums „Tideelbe.“ Dort heißt es unter anderem, dass die Wiederanbindung der Dove Elbe eine positive lokale Wirkung auf die Tide-Dynamik primär im Bereich der Norderelbe entfalten würde.

Hintergrund ist die Debatte, ob die seit 1952 vom Hauptstrom abgetrennte Dove Elbe wieder an den Tidenhub angeschlossen werden soll. Befürworter, allen voran die Hafenwirtschaft, erhoffen sich eine Verbesserung des Sedimentmanagements in der Unterelbe. Umweltverbände sehen jedoch in der Elbvertiefung den Grund in der Zunahme der Sedimentmengen.

Dove Elbe ist für viele Hamburger Wassersportvereine essenziell wichtig

Sie befürchten, dass eine Flutung der Vier- und Marschlande belasteten Schlick in die fruchtbare Region spült. Laut dem Hamburger Sportbund werde die Stadt Hamburg zudem bei einer stetig wachsenden Bevölkerung in zunehmendem Maße auf Naherholungsgebiete für einen lebenswerten Stadtraum angewiesen sein. Das sensible Revier an der Dove Elbe würde der Bevölkerung mit der Anbindung an den Tidenhub als Erlebnisraum verloren gehen.

Weiter sei die Dove Elbe als Wassersportrevier mit internationaler Regattastrecke und der Heimat vieler anderer Hamburger Wassersportvereine essenziell wichtig. „Der Leistungssport Rudern und Kanu ist aufgrund der vielfältigen Nutzung der Außenalster und ihrer Zuflüsse faktisch von der Alster verdrängt und benötigt die Anlage in Allermöhe, um den Leistungssport in diesen traditionsreichen Sportarten überhaupt aufrechtzuerhalten“, heißt es vom Sportbund weiter. Unter Tidebedingungen sei die Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe für den Leistungssport für diese Verbände faktisch nicht mehr nutzbar.

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Weiter verweist der Sportbund darauf, dass neben der Regattastrecke an der Dove-Elbe etliche weitere Wassersportvereine mit ihren sportartspezifischen Anlagen beheimatet sind. Auch auf diese Anlagen wären die Auswirkungen erheblich. Stege­, Kräne und Slipanlagen und vieles mehr müssten den Tidebedingungen angepasst­ werden. Die Ufer müssten gesichert­ werden. Kurzum: Die An­passung der Infrastruktur wäre sehr kostenintensiv.

Im Oktober hatte die Initiative „Dove-Elbe-Retten“ knapp 14.000 Unterschriften gegen Öffnung zur Tideelbe eingereicht. „Die Argumente sind klar, das Votum der Betroffenen, die die Unterschriften übergeben haben, ebenfalls“, sagt Dennis Gladiator von der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Diese fordert den Senat auf, die Untersuchungen, Überlegungen und weiteren Schritte zur Öffnung der Dove Elbe sofort einzustellen und keine Gelder für weitere Studien bereitzustellen. Ein entsprechender Antrag soll dem Umweltausschuss am 11. Dezember vorgelegt werden.