Hamburg. Das Al-Azhari-Institut hat zu der Veranstaltung in der City aufgerufen. Dieses strebt eine islamistische Gesellschaftsordnung an.
Das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz warnt vor einer Demonstration am Sonntag, zu der das Al-Azhari-Institut aufgerufen hat. „Wer daran teilnimmt, macht mit Islamisten gemeinsame Sache“, sagte Behördensprecher Marco Haase auf Nachfrage des Abendblatts.
Die Demo beginnt um 14 Uhr am Steindamm und endet am Rathausmarkt, erwartet werden rund 200 Teilnehmer. Der Aufzug steht unter dem Motto „Wir sind gegen Diskriminierung und für Respekt unseres Propheten Mohammed“. In dem auf der Facebook-Seite des Instituts veröffentlichten Aufruf mit dem Titel „Demo für unseren Propheten“ ist von den jüngsten mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen in Nizza, Paris und Wien keine Rede.
Islamisten-Demo in Hamburg – für Al-Azhari-Institut Grundgesetz sei nachrangig
Das 2013 gegründete Al-Azhari-Institut in St. Georg wird vom Verfassungsschutz beobachtet und strebt nach Einschätzung des Nachrichtendienstes eine islamistische Gesellschaftsordnung an. Demnach soll Institutsleiter Mahmoud A. im Unterricht geäußert haben, dass Frauen ihren Männer gehorchen müssten und als „letztes Mittel“ auch geschlagen werden dürften. Erkennbar sei in den Instituts-Lehrgängen zudem ein deutlicher Antisemitismus. Auch werde dort die Auffassung vertreten, dass Muslime in erster Linie die Scharia befolgen müssen, das Grundgesetz sei nachrangig.
Das Grundgesetz zum 70. Geburtstag als Film:
Ziel sei die Etablierung eines islamischen politischen Systems. Bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2020 wollte Mahmoud A. laut Verfassungsschutz mit seiner „Friedenspartei“ antreten. Die Teilnahme scheiterte jedoch, weil eine Frist nicht eingehalten worden war.