Hamburg. Hamburger Fußball-Verband reagiert auf die neue Corona-Verfügung in Pinneberg. Betroffen vom Spielstopp sind alle Altersklassen.
Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hat die Unterbrechung sämtlicher von ihm verantworteten Amateurligen angeordnet. Damit reagiert der HFV auf die ab Montag gültige Corona-Allgemeinverfügung des Landkreises Pinneberg, nach der bis auf Weiteres nur noch höchstens zehn Personen gleichzeitig Sport treiben dürfen. "Das bedeutet im Klartext, dass ein Spiel-, Wettkampf-, und Ligenbetrieb nicht mehr möglich ist", erklärte der Kreissportverband Pinneberg am Wochenende.
Zahlreiche Vereine aus dem schleswig-holsteinischen Kreis nehmen am Hamburger Spielbetrieb teil, darunter etwa die Oberligisten SV Rugenbergen (Bönningstedt) und Union Tornesch oder Landesligist VfL Pinneberg. Alleine in der Bezirksliga West stammen zwölf von 16 Clubs aus dem Kreis Pinneberg. Die Unterbrechung gilt für alle Altersklassen. Trainings- und Freundschaftsspiele sollen weiterhin dort, wo es die Lage erlaubt, möglich sein. Wie lange die Saison unterbrochen wird, werde laut HFV je nach Verfügungslage entschieden.
HFV will Vereine über Konsequenzen informieren
Aufgrund der vielen Pinneberger Vereine, die in den Hamburger Ligen spielen, tagte das HFV-Präsidium am Sonntagabend ab 18 Uhr in einer virtuellen Sondersitzung. Nach zwei Stunden wurde die vorläufige Unterbrechung der Saison verkündet. Es "gibt eine neue Situation, die auch den Spielbetrieb des HFV betrifft", heißt es in der Pressemitteilung des Verbandes. Und: "Erstmalig wird am Wochenende 30.10.–01.11.2020 der Punktspielbetrieb des HFV in allen Altersklassen unterbrochen."
Zuletzt war dem HFV mehrfach von vielen Amateurclubs vorgeworfen worden, sie nicht mit ins Boot zu holen. Größter Streitpunkt war der umstrittene Spielmodus. Aus Protest gegen die Löschung aller Punkte nach der Hinrunde hatte sich eine Protestinitiative von 61 Vereinen formiert. Sollte die Saison so wie die vergangene Spielzeit abgebrochen werden, würde erneut die Frage der Wertung der Spielzeit für alle Staffeln in den Mittelpunkt rücken.
In Video-Konferenzen soll mit den Vereinen zeitnah über die Auswirkungen gesprochen sowie eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs erörtert werden. Zu Beginn der Woche will der HFV nun auch über Entlastungen seiner angeschlossenen Clubs in der Corona-Situation informieren. Dabei soll es vor allem darum gehen, wie mit Spielabsagen oder einem Antrittsverzicht umgegangen werden soll, sobald die Saisons prinzipiell wieder aufgenommen werden können.