Hamburg. Nach Rekordwert im August hat sich die Situation im September offenbar deutlich entspannt. Wo die meisten Räder geklaut werden.
Nachdem über mehrere Monate die Zahl der Fahrraddiebstähle in der Stadt kontinuierlich angestiegen war und Werte erreicht wurden, die es über viele Jahre nicht gegeben hatte, gibt es erstmals eine deutliche Entspannung.
Im September ging die Zahl der Fälle deutlich um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Insgesamt sind in Hamburg in diesem Jahr indes bereits rund 8200 Fahrraddiebstähle angezeigt worden. Und: auch wenn die Zahl der Fahrraddiebstähle im September um 273 Taten zurückging, werden weiter deutlich mehr Fahrräder als in den Vorjahren gestohlen.
Mehr Fahrraddiebstähle in Harburg, Neugraben und Wilhelmsburg
Am Anfang des Jahres hatte sich dieser unerfreuliche Trend noch nicht abgezeichnet. Im Januar und Februar, die wie der Dezember traditionell die Monate mit den niedrigsten Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind, hatte die Zahl der Taten noch relativ genau auf Vorjahresniveau gelegen. Durch den Lockdown ab März war die Zahl der Fahrraddiebstähle dann deutlich zurückgegangen – wie die Fallzahlen nahezu aller Delikte. Auch, weil Diebe wohl deutlich seltener Gelegenheit bekamen, ihre Taten zu begehen.
Im Juli hatte die Zahl der Taten dann erstmals über der Zahl der Vorjahre gelegen. Im August wurde ein Rekordwert erreicht. Die Rückgänge im September registrierte die Polizei in den Bereichen nördlich der Elbe. Allein im Bereich der Wachen Billstedt und Hamm wurden 80 Taten weniger als im Vormonat angezeigt. Auch in den Bezirken Wandsbek, Nord, Altona, Eimsbüttel und im Innenstadtbereich gab es starke Rückgänge.
Anders sah die Lage dagegen südlich der Elbe aus. Im Bereich Harburg, Neugraben und Wilhelmsburg, sowie in Bergedorf, wurden mehr Fahrräder als im Rekordmonat August gestohlen. Allerdings kamen in den beiden flächenmäßig großen Gebieten zusammen weniger Fahrräder weg, als in der Hamburger Innenstadt.
Fahrräder werden häufig an Bahnhöfen gestohlen
Die Zahlen verraten auch, dass Fahrräder innerhalb der Stadt unterschiedlich genutzt werden. Die Hochburgen des Fahrraddiebstahls liegen in der Innenstadt mit 234 Taten, östlich der Alster mit ebenfalls 234 Taten und im Bereich Eimsbüttel mit 198 Fällen. Dort gibt es besonders viele Tatgelegenheiten.
Gestohlen werden Fahrräder besonders oft an Abstellplätzen an Bahnhöfen. Weil dort viele Menschen unterwegs sind, fallen die Täter weniger auf. Fahrraddiebe spekulieren zudem darauf, dass die Besitzer länger unterwegs sind. So waren in der Vergangenheit auch immer wieder Rad-Abstellplätze an den Anlegern der Hafenfähren das Ziel von Dieben.
Insgesamt dürfte die Zahl der Fahrraddiebstähle in diesem Jahr – vor allem wegen des Lockdowns – unter der Vorjahreszahl von 12.074 Taten liegen. Im letzten Quartal des Jahres nimmt die Zahl der Fahrraddiebstähle regelmäßig rapide ab.