Hamburg. Angeklagte erbeuteten Luxusuhren und Schmuck im Wert von 700.000 Euro. Das Besondere: Die Einbrecher kannten den Türcode.

Der Einbruch in die Alster-Villa des bekannten Hamburger Multimillionärs F. war lange Zeit ein beliebtes Gesprächsthema unter den Superreichen. Die Einbrecher benötigten noch nicht einmal eine Brechstange oder anderes Werkzeug, um sich Zugang zu dem luxuriösen Anwesen in Winterhude zu verschaffen. Der Grund: Sie kannten den Türcode. Ihre Beute: Uhren und Schmuck im Wert von mehr als 700.000 Euro.

Am kommenden Dienstag beginnt in Hamburg der Prozess gegen die 41 und 39 Jahre alten Angeklagten wegen Diebstahls im besonders schweren Fall. Ihnen wird laut Staatsanwaltschaft ein vollendeter und ein versuchter gemeinschaftlicher Diebstahl, dem 41-Jährigen zudem ein weiterer Diebstahl vorgeworfen. Beide Männer sollen darüber hinaus gegen das Waffengesetz verstoßen haben.

Alster-Villa von Millionär F.: Einbrechern gelingt 700.000-Euro-Coup

Der 700.000-Euro-Coup ereignete sich in der Nacht zum 13. August 2019. Die beiden Angeklagten und ein weiterer noch unbekannter Komplize gaben den Türcode ein und konnten so unbemerkt in die noble Villa eintreten. Woher sie die Zahlenkombination wussten, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht bekannt.

In der Luxusvilla "entwendeten sie Wertgegenstände im Gesamtwert von mindestens 717.000 Euro, darunter hochwertige Uhren, Schmuckstücke und 12.000 Euro Bargeld", wie Oberstaatsanwältin Nana Frombach am Freitag mitteilte.

Hamburg: Angeklagter stahl Tresor aus Tim Mälzers Bullerei

Nur gut drei Monate später schlug der 41-jährige Angeklagte erneut zu. Dieses Mal hatte er es auf das Restaurant Bullerei von Tim Mälzer abgesehen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hebelte er in der Nacht zum 18. November 2019 mit mindestens zwei noch unbekannten Mittätern die Nebeneingangstür zu dem Restaurant auf St. Pauli auf. Aus dem Büro des bekannten TV-Kochs entwendeten die Einbrecher einen 300 Kilo schweren Tresor mit rund 28.700 Euro Bargeld.

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Wiederum knapp vier Monate später nahmen die 41 und 39 Jahre alten Angeklagten eine Sparkassenfiliale in der Eißendorfer Straße (Eißendorf) ins Visier: Am 21. März versuchte das Duo in den frühen Morgenstunden in das Sparkassengebäude einzubrechen. "Für die Tatbegehung hatten sie den gesondert Verfolgten S. angeworben, der sich zu den Geldautomaten begab und versuchte, diese aufzubrechen", sagte Frombach. Das Ziel des Trios: an die 206.000 Euro zu gelangen, die in dem Automaten deponiert waren.

Aller guten Dinge sind zwar drei – doch bei ihrem Sparkassen-Einbruch hatten die Angeklagten keinen Erfolg. Ihr Komplize S. löste versehentlich einen stillen Alarm aus. Der Mann wurde laut Staatsanwaltschaft noch am Tatort festgenommen.