Hamburg.

Nach der Schließung der beiden großen Kaufhäuser Galeria Kaufhof Karstadt und Karstadt Sport in der Hamburger Innenstadt sucht der Einzelhandel nach neuen Konzepten. "Ich mache mir keine Sorgen um die Attraktivität der Innenstadt, aber es wird Veränderungen geben, die nicht nur Einzelhandel heißen", sagte City-Managerin Brigitte Engler. Nie zuvor seien in der Innenstadt so große Flächen frei geworden wie jetzt die beiden Kaufhaus-Immobilien am Eingang der Mönckebergstraße. Damit seien neue Fragen aufgeworfen.

Engler verwies auf zahlreiche Einzelhandelsunternehmen, die gegenwärtig in der Hamburger Innenstadt neue Filialen oder Flagship-Stores eröffnen oder planen, trotz der aktuellen Sondersituation durch die Corona-Pandemie. Ein Beispiel sei Uniqlo, ein Anbieter von Allltagsbekleidung mit japanischen Wurzeln am Alten Wall. "Schon seit längerem breiten sich Gastronomiekonzepte in der Innenstadt auf; die Kunden wollen nicht nur einkaufen", sagte die Geschäftsführerin des City-Managements Hamburg. Die Innenstadt sei durch ihre besondere Atmosphäre mit Wasserbezug gut aufgestellt.

Der Karstadt-Kaufhof-Konzern hatte die beiden Standorte im Zuge seiner jüngsten Krise geschlossen; am Mittwoch war der letzte Handelstag. Die zukünftige Nutzung der Immobilien ist noch ungewiss. Als Vorschlag steht im Raum, ein Gebäude als Standort für ein künftiges Hamburger Naturkundemuseum zu nutzen. Auch Wohnen, Kultur oder die Aufteilung in kleinere Flächen sind in der Debatte.