Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Ausblicke auf Veranstaltungen – alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.

Kurz nach dem Tod des berühmten Modeschöpfers Karl Lagerfeld klingelte das Telefon bei Alfons Kaiser. Ob er nicht ein Buch über das Genie schreiben wolle? Der „FAZ“-Redakteur Kaiser kannte Lagerfeld seit Langem, er hatte ihn immer wieder zu Modethemen interviewt und in den unterschiedlichsten Rollen erlebt, als Zeichner, Fotografen, Büchersammler, Workaholic und Chef. Also führte Kaiser mehr als 100 Interviews mit Nachbarn, Kollegen, Freunden und alten Klassenkameraden, und heraus kam das Buch, das er nun in einer kleinen Runde in Hamburg vorstellte: „Karl Lagerfeld. Ein Deutscher in Paris“ (Beck Verlag). „Die Verbindung zu Hamburg war sehr widersprüchlich“, sagte Kaiser. In seiner Villa in Blankenese habe Lagerfeld kaum mehr als 20-mal übernachtet, die Gegend rund um den Mittelweg habe ihm besser gefallen, und seine Kindheit in Bad Bramstedt sei von Einzelgängertum geprägt gewesen.

„Er war nicht so rustikal wie die anderen Jungs, hatte als Einziger keine schwarzen Fingernägel“, so Kaiser. „Wenn die anderen Eier holen gingen, hielt der kleine Karl sich die Nase zu, weil er den Gestank nicht ertragen konnte.“ Er kleidete lieber Puppen ein und zeichnete auf dem Dachboden. „Dieses Buch ist toll, es enthält einen Schatz an Informationen und so viele Details“, sagte Matthias Prinz , der gemeinsam mit seiner Frau Alexandra von Rehlingen als Gastgeber an dem Abend fungierte. In ihre Villa im Stadtteil Rotherbaum waren unter anderem „Zeit“-Geschäftsführer Reiner Esser , der Zweite Chefredakteur von „Tagesschau“ und „Tagesthemen“, Helge Fuhst , „Brigitte“-Chefredakteurin Brigitte Huber, Unternehmer Lars Hinrichs und Influencerin Marie von den Benken erschienen.

Matthias Prinz erzählte bei der Lesung, wie er zum Anwalt von Karl Lagerfeld wurde: Eine Boulevard-Zeitung hatte dem Modemacher vorgeworfen, er hätte einen Behinderten in einem Flugzeug beleidigt. Lagerfeld bat den Anwalt um Hilfe, und dieser fragte, ob an dem Vorwurf etwas dran sei. „Ich bin seit 15 Jahren mit keinem Linienflugzeug geflogen“, antwortete Lagerfeld. „Da wusste ich, die Story ist gelogen“, sagte Prinz, der über Lagerfeld Menschen wie Prinzessin Diana , Caro­line von Monaco oder Helmut Newton kennenlernte. „Menschen miteinander zu verbinden, war seine Art, Zuneigung zu zeigen.“ (yw)

Autor Alfons Kaiser zeigt bei der Lesung eine Statue von Karl Lagerfeld, die der ihm geschenkt hat.
Autor Alfons Kaiser zeigt bei der Lesung eine Statue von Karl Lagerfeld, die der ihm geschenkt hat. © Yvonne Weiß | Yvonne Weiß

In seiner Rolle als Schirmherr des Hamburger Inklusionsprojekts „Lecker hoch drei – Dinners för Kinners“ hat Steffen Henssler die Heinrich-Wolgast-Schule auf St. Georg besucht. Seine Stippvisite hatte zwei Gründe: Zum einen wollte er sich überzeugen, dass den Schulkindern das Essen des Unternehmens schmeckt. Bisher versorgte das Projekt nämlich zumeist Kitas. „Lecker hoch drei produziert das Essen im Cook-&-Chill-Verfahren, weil so viele der wichtigen Nährstoffe erhalten bleiben und das Essen frischer auf den Tisch kommt als bei der so verbreiteten Warmanlieferung. Auch deswegen bin ich nach wie vor begeistert, welche Qualität hier auf den Tisch kommt und wie die Kinder mit gesundem Essen vertraut gemacht werden, das zum Beispiel auf Geschmacksverstärker verzichtet.“

Zum anderen brachte Henssler ein Geschenk mit. Der TV-Koch hat der Initiative eine Spende aus 250.000 Euro überwiesen – Geld, dass er in seinen Kochshows gewonnen hat. Die Viertelmillion soll für den weiteren Aufbau des seit zwei Jahren produzierenden Betriebs genutzt werden. Kai Gosslar ist Geschäftsführer und Entwickler des Inklusionsprojektes. Er ist dankbar für die finanzielle Unterstützung: „Unser Konzept, hochwertiges Essen für Kinder anzubieten und es in einem Inklusionsprojekt zu produzieren, geht auf. Die Menüfolgen wurden gemeinsam von unserem Team rund um den Küchenmeister Daniel Plump entwickelt.“ Hergestellt werden täglich 3000 Mahlzeiten. Je einmal pro Woche gibt es Fleisch und Seefisch, sonst sind die Speisen vegetarisch. (sla)

Wer eine gute Geschäftsidee hat und noch Startkapital benötigt, der kann jetzt beim Innovationswettbewerb Make Tomorrow New, einer Initiative von Philip Morris mit der Marke IQOS, mitmachen. Gesucht werden Ideen für eine bessere Zukunft. Egal ob roher Geistesblitz oder fein geschliffener Businessplan – entscheidend ist einzig und allein, ob daraus eine von Deutschlands besten Zukunftsideen entstehen könnte. In der Jury, die gleichzeitig als Beratung fungieren wird, sitzen Fernsehkoch und Restaurantinhaber Tim Mälzer , Amorelie-Gründerin und Start-up-Investorin Lea-Sophie Cramer, der selbst ernannte Heimwerker-King Fynn Kliemann sowie OMR-Gründer Philipp Westermeyer .

„Es ist eine einmalige Gelegenheit, gemeinsam mit drei anderen, extrem interessanten Personen über eine sechsstellige Summe zu entscheiden. Mich reizt es total, mit Lea, Tim und Fynn darüber zu diskutieren, wer das Geld am Ende erhält“, sagt Westermeyer, der 2019 zu einem der Hamburger Unternehmer des Jahres gewählt worden war. Die Gesamtfördersumme hat einen Wert von einer Million Euro. Bis zum 30. November können Vorschläge unter www.maketomorrownew.de eingereicht werden. Das große Finale ist für den 4. Mai des kommenden Jahres auf dem OMR-Festival in Hamburg geplant. (yw)

In Eimsbüttel war das Helo do Brasil am U-Bahnhof Lutterothstraße eine feste Größe. Doch dann lief der Mietvertrag aus, wegen Corona musste das Restaurant ohnehin schließen. Und nun servieren Heloise de Souza und ihre Mutter Isabel Delfino ihre brasilianischen Spezialitäten in neuen Räumlichkeiten an den Colonnaden 104 in der Innenstadt. Im denkmalgeschützten Gebäude wurden 200 Quadratmeter im Erd- und Obergeschoss zu einem Restaurant mit rund 100 Plätzen umgebaut. Wo früher eine Kunstgalerie war, stehen jetzt Fleisch, Fisch, Eintöpfe und natürlich der berühmte Nachtisch „Um a Sete“ (eins zu sieben) auf der Karte. Das Dessert ist benannt nach dem brasilianischen Trauma, als die Seleção bei der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land am 8. Juli 2014 mit diesem Ergebnis gegen die deutsche Nationalmannschaft unterging. Geöffnet ist Montag bis Sonnabend, 11.30–24 Uhr, Sonntag 12–22 Uhr. Es gibt Mittagstisch sowie auch Tapas und Drinks an der Bar (Helo do Brasil Restaurant, Colonnaden 104, www.helorestaurant.de, Tel. 43 09 87 88). (fis)

60 Jahre jung ist Hauptpastor Alexander Röder. Er wurde mit einer Matinee im Michel gefeiert – und genoss es.
60 Jahre jung ist Hauptpastor Alexander Röder. Er wurde mit einer Matinee im Michel gefeiert – und genoss es. © Sabine Tesche

Zeremonienmeister der Stadt – so nannte ihn Bischöfin Kirsten Fehrs und erinnerte kurz danach an ein gemeinsames Studententreffen vor 37 Jahren, „an dem du der Einzige ohne Latzhose warst“. Mit sehr warmen und humorvollen Worten charakterisierte die Bischöfin Michel-Hauptpastor Alexander Röder , der am 4. Oktober Ehrengast in seiner eigenen Kirche war. Mit einer Matinee im Michel zu seinem 60. Geburtstag wurde er von seiner Familie, seinen Freunden, Bekannten und dem Kirchengemeinderat gefeiert. Gratulieren ging dann allerdings nur mit Abstand. Dazu hielt das Geburtstagskind dann „Hof“ auf dem Kirchhof. Die Gäste, unter ihnen Ex-Michel-Hauptpastor Helge Adolphsen , Sabine Pfeifer (Albertinen-Stiftung), Moderatorin Anke Harnack und Hannelore Lay (Stiftung Kinderjahre), standen in einer langen Schlange an, um Alexander Röder dann aus etwa zwei Meter Entfernung fröhlich zuzuprosten. (tes)

Neue Videoreihe: Abendblatt@Work mit Ralf Dümmel

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Was macht eigentlich Axel Gedaschko ? Der frühere Landrat im Kreis Harburg (2003 bis 2006) und ehemalige Stadtentwicklungs- sowie Wirtschaftssenator (2007 bis 2010) in zwei Senaten unter Führung von Ole von Beust ist mittlerweile seit fast zehn Jahren Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. In dieser Funktion ist Gedaschko nun Mitglied der Jury, die dieser Tage erstmals den Deutschen Immobilienpreis verleiht. Den hat das Vermittlungsportal Immowelt organisiert. Hoffnungen dürfen sich dabei auch die Hamburger Luxusimmobilien-Makler Björn und Kirsten Dahler machen. Eines der Büros aus ihrem Firmenimperium ist unter den Nominierten.

Die Talkshow „Abendblatt@Work“ hatte vor wenigen Tagen Premiere: Erster Gast war Unternehmer und Investor Ralf Dümmel („Höhle der Löwen“), der mit den Chefreporterinnen Yvonne Weiß und Miriam Opresnik darüber sprach, wie es ist, neun Monate journalistisch beo­bachtet zu werden. Das Video findet man auf dem YouTube-Kanal des Hamburger Abendblatts. Die Talkshow gibt es jetzt alle zwei Wochen. (HA)

Der Investor Ralf Dümmel sprach in der Abendblatt-Redaktion mit Miriam Opresnik (l.) und Yvonne Weiß.
Der Investor Ralf Dümmel sprach in der Abendblatt-Redaktion mit Miriam Opresnik (l.) und Yvonne Weiß. © Andreas Laible

Das Pierdrei Hotel in der HafenCity hatte vor Kurzem ersten Geburtstag. In der vergangenen Woche gab es einen weiteren Grund zum Feiern. Das Haus, das von Norbert Aust , Kai Hollmann , sowie Gerrit und Frederik Braun und deren Bruder Sebastian Drechsler betrieben wird, war unter den zehn Nominierten für die Auszeichnung „Hotelimmobilie des Jahres 2020“, die im Rahmen der Hotelforum-Fachkonferenz in München verliehen wurde. Das Rennen hat dann das Grand Park Hotel Rovinj gemacht, aber trotzdem waren die Pierdrei-Macher zufrieden und Direktor Stefan Pallasch bei der Verleihung dabei. „Wir freuen uns, dass das Pierdrei bei internationaler Konkurrenz zu den Top-10 gehört“, sagte Aust. (ug)