Hamburg. Präses Norbert Aust malt düsteres Bild im Falle eines Lockdowns. Bürgermeister Tschentscher: Wir können selbst entscheiden.
Selten hat die Hamburger Handelskammer in ihrer jahrhundertealten Geschichte so eindringlich vor einem Absturz der Wirtschaft gewarnt. Die Folgen der Corona-Krise, so Kammer-Präsident Norbert Aust am Freitag, seien erheblich. Zwar gebe es schon wieder eine leichte Erholung nach dem Lockdown. Aber: "Ein zweiter Lockdown wäre für die Hamburger Wirtschaft kaum zu bewältigen und trifft auch die Bürgerinnen und Bürger", so Aust.
Handelskammer und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) appellierten gemeinsam, die Anstandsregeln und die Hygienevorschriften einzuhalten. „Wir geben Corona keine Chance“ heißt die neue Kampagne von Kammer und Senat. Was bereits an Corona-Bekämpfung erfolgreich sei, dürfe nicht "durch Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Virus" gefährdet werden. „Jeder, der durch Abstand halten, Hände waschen und das Tragen von Alltagsmasken, seinen Beitrag leistet, sichert unsere Freiheit“, sagte Kammer-Präses Aust.
Coronavirus – die interaktive Karte
Coronavirus bedroht die Freiheit
Die Handelskammer sieht offenbar das Virus als direkte Bedrohung der Freiheit. Das mag paradox klingen, denn gerade die Einschränkungen der Freiheit sind aufgrund des Infektionsschutzgesetzes und der (Hamburger) Allgemeinverordnungen ja.
Und deshalb sollen jetzt Aufkleber und eine Plakataktion sichtbar machen, dass alle zur Handelskammer gehörenden Unternehmen die Regeln einhalten wollen.
Tschentscher sagte: „Es ist auch eine gute Botschaft, dass das Virus nicht uns im Griff hat, sondern dass wir die Dinge selber entscheiden und uns selbst sozusagen durch die Pandemie bewegen können.“