Hamburg. Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich Mitarbeiter der Hamburger Bar “Katze“ mit dem Coronavirus infiziert haben. 600 Besucher hätten sich anstecken können. Jetzt wurden 13 Fälle bestätigt.
Nach dem Corona-Ausbruch in der Hamburger Bar "Katze" ist die Anzahl der hinzugekommenen Erkrankungen nach Angaben der Gesundheitsbehörde überschaubar. Insgesamt gehen nun 13 bestätigte Covid-19-Fälle auf den Ausbruch in der Bar zurück, darunter auch die bereits vermeldeten 4 Servicekräfte, wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte. Etwa 600 Menschen werden von den Gesundheitsämtern zum Kreis der potenziell betroffenen Kontaktpersonen gezählt, rund 400 von ihnen stammen aus Hamburg. Die meisten Besucher konnten die Gesundheitsämter mittlerweile erreichen, rund hundert hatten zuvor falsche Kontaktdaten angegeben.
Für Menschen, die aufgrund ihres Aufenthaltes in der Bar als enge Kontaktperson zu Infizierten gelten, wurde Quarantäne angeordnet, wie Behörden-Sprecher Martin Helfrich sagte. Für diejenigen, die Krankheitssymptome entwickeln, werden Tests durchgeführt. Für Menschen, die tatsächlich erkrankt sind, werden wiederum deren Kontakte ermittelt und gegebenenfalls getestet, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Andere Hamburger Bars seien aufgrund dieses Ausbruches nach aktuellen Erkenntnissen nicht betroffen.
Unterdessen hat das Amt für Arbeitsschutz am Donnerstag und Freitag in rund 47 gastronomischen Betrieben in der Schanze und auf der Reeperbahn das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung beim Servicepersonal überprüft. Dabei wurden in 18 Betrieben Anordnungen übergeben, weil das Servicepersonal keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen hat, wie die Justizbehörde am Montag mitteilte. Vier dieser Betriebe erhielten bereits die zweite Anordnung. Gegen die Betreiber wird nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, weil sie gegen eine vollziehbare Anordnung verstoßen haben.
In den Bars und Cafés hätten die Kontrolleure oft festgestellt, dass das Servicepersonal zwar im Kundenkontakt eine Mund-Nase-Bedeckung getragen, sie dann aber zum Beispiel hinter dem Tresen abgenommen oder nicht mehr korrekt getragen habe. Das Tragen einer Maske gelte jedoch auch für die Beschäftigten untereinander. Die Leiterin des Bezirksamts Altona, Stefanie von Berg (Grüne), lässt zur Zeit prüfen, ob es in Einzelfällen eine generelle Maskenpflicht für die Beschäftigten geben könne - vor allem in kleineren Bars, in denen die Abstandsregeln kaum eingehalten werden können.
Bei einer Großkontrolle auf dem Hamburger Kiez waren am Wochenende zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt worden. Von knapp 30 überprüften Bars und Kneipen habe sich die Hälfte an die Corona-Auflagen gehalten, die andere Hälfte nicht - beispielsweise seien einige Clubs völlig überfüllt gewesen, sagte der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, Falko Droßmann, dem Radiosender NDR 90,3. Eine Bar sei geschlossen worden. Bei der Kontrolle habe das Bezirksamt auch rund 2500 Gäste-Listen eingesammelt, die jetzt kontrolliert werden sollen.
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist am Montag um 65 gestiegen. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 7229 Menschen mit dem Virus infiziert, wie die Gesundheitsbehörde im Internet mitteilte. Am Vortag waren 15 neue Fälle gemeldet worden. Etwa 6200 Infizierte können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen angesehen werden.