Hamburg. Die Nobelherberge an der Alster, die 1909 Eröffnung feierte, wurde drei Jahre lang behutsam neu gestaltet.

Die Lobby ist das Herzstück eines jeden Luxushotels. Sehen und gesehen werden ist das Motto, und natürlich ist die Empfangshalle der Raum, den der Gast als Erstes betritt. Das Atlantic an der Außenalster hat seine Lobby nun neu gestaltet und als Erstes fällt dem Besucher der 320 Quadratmeter große Teppich ins Auge.

Lobby des Hotel Atlanic neu gestaltet

Der wurde speziell für das Haus entworfen, ist handgetuftet aus Wolle mit einem seidenen Garn durchzogen. Es ist ein buntes Farbenspiel aus Blau, Grau, Gold und die berühmte weiße Atlantic Weltkugel ist als Motiv eingewebt.

Die Halle hat jetzt deutlich mehr Tageslicht, denn neben dem Eingangsportal sind zusätzliche Fensterfronten entstanden. Im hinteren Teil der Lobby mit dem imposanten Kamin haben bis zu 50 Gäste Platz. Dominierten hier bis zum Start der Bauarbeiten im März vor allem schwarzes Leder und dunkles Holz, präsentiert sich dieser Bereich nun in einem frischen Design: Sessel mit blauem und hellgrauem Samt, dazu großzügige Sofas in Braun und Tische aus dunkler Eiche haben hier Einzug gehalten.

Mut zur Farbe beweisen die Kissen, die sich in einem bunten Farbmix präsentieren. Goldene Akzente setzen die Wand- und Tischleuchten. Erhalten wurden die drei imposanten Kronleuchter in der rund sechs Meter hohen Halle.

Historische Stuckarbeiten freigelegt

„Das Design steht für ein Atlantic, das mit der Zeit geht, aber dabei trotzdem den Grandhotel-Charme erhält. Wir haben hier auch viele maritime Akzente gesetzt, die zu der Tradition dieses Hauses als erste Adresse für Kreuzfahrtgäste passt“, sagt der geschäftsführende Direktor Franco Esposito. Ein echter Blickfang ist die historische Decke der rund sechs Meter hohen Lobby. „Wir haben bei dem Umbau unter der verkleideten Decke historische Stuckarbeiten freigelegt, und diese wurden mit viel Liebe restauriert“, sagt Esposito.

Die Lobby im Atlantic ist ein Treffpunkt für internationale Gäste und für viele Hamburger sogar eine Art Wohnzimmer. Ab November wird wieder der traditionelle High Tea mit Scones und Champagner angeboten. „Das ist ein Ort, an dem können die Gäste einfach einen Kaffee trinken und das bunte Treiben beobachten, sich zum Mittag ein Clubsandwich bestellen und natürlich gibt es auch Kuchen, und am Abend kann man die Cocktails aus der angrenzenden Bar genießen“, sagt der Hotelchef.

Alstersalon in neuem Gewand

Durch die Bar, die im vergangenen Jahr neu gestaltet wurde, führt Esposito in das Atrium des Hauses mit dem historischen Brunnen im Mittelpunkt. Der Gast ist umgeben von einem Blumenmeer und Grünpflanzen, ein kleiner Pavillon wurde aufgestellt und neues Mobiliar angeschafft. Auch der Alstersalon, hier wird das Frühstück serviert, präsentiert sich in einem neuen Gewand.

Die in Italien gefertigten Stühle wurden mit blauen Polstern bezogen, gegessen wird an hellen Eichentischen. Die Federführung bei der Neugestaltung lag bei der Künstlerin Titia große Broermann. Eher traditionell präsentiert sich der ebenfalls neu gestaltete Empfangstresen aus dunklem Eichenholz mit Lederbesatz und messingfarbener Dekoration.

Hinter dem Atlantic-Team liegen jetzt mehr als drei Jahr an Bauarbeiten in den öffentlichen Bereichen. Zunächst wurden die Festsäle restauriert, es folgten das Re-Design der Atlantic Bar, die Eröffnung des neuen Restaurants Grill&Health und des Atlantic Restaurants. Lobby, Atrium und Alstersalon bildeten den Abschluss der Frischzellenkur für die 1909 eröffnete Nobelherberge. Millionen wurden investiert – wie viel genau, darüber spricht Esposito nicht.

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Seit Ende 2014 ist der Unternehmer Bernard große Broermann Eigentümer des Atlantic. Eine große Veränderung steht im Januar 2021 an. Das Haus trennt sich nach mehr als 60 Jahren von der Luxushotelmarke Kempinski und schließt sich einer Tochter des Marriott-Hotelkonzerns, der Autograph Collection, an. „Diese Marke steht für exklusive Individualität so wie das Atlantic, und wir profitieren von dem Anschluss an ein weltweites Buchungssystem“, sagt Esposito.