Hamburg. Ein 83-Jähriger war in seiner Wohnung um 100.000 Euro beraubt und erdrosselt worden. Nun hat der Prozess begonnen.
Zum Auftakt eines Prozesses gegen einen 54-Jährigen, der einen 83-Jährigen in dessen Wohnung in Hamburg-Wilhelmsburg ermordet und beraubt haben soll, hat der Angeklagte am Donnerstag eine Aussage angekündigt. In der Anklage würden Tatsachen behauptet, die nicht stimmten, sagte sein Verteidiger vor dem Hamburger Landgericht. Da es aber noch Besprechungsbedarf gebe, werde sein Mandant erst am Dienstag aussagen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord aus Habgier und zugleich Raub mit Todesfolge vor. Laut Anklage kannte der 54-Jährige sein späteres Opfer und wusste, dass der Rentner große Bargeldsummen zu Hause verwahrte. Um ungestört nach dem Geld suchen zu können, habe der Deutsche den Rentner am 20. März von hinten stranguliert. Anschließend habe der Angeklagte die Wohnung an der Mokrystraße durchsucht und aus einem Koffer Bargeld in Höhe von mindestens 99.950 Euro an sich genommen.
Mord an Rentner in Hamburg: Angeklagter galt als unauffällig
Rund 50.000 Euro, die in der Waschmaschine versteckt waren, blieben unentdeckt. Der Angeklagte, ein Familienvater, betrieb in einem nahen Einkaufszentrum seit Langem eine Änderungsschneiderei und galt bis zur Tat als unauffällig. Am 31. März, neun Tage nachdem der Rentner tot aufgefunden worden war, nahmen Zielfahnder ihn in seiner Wohnung fest. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft (Az. 621 Ks 3/20).