Hamburg. Wegen Corona werden Hamburgs Gewässer offenbar stärker verschmutzt. Umweltsenator wirbt für grüne Boote von GreenKayak.
Ob Alster oder Goldbekkanal: In Corona-Zeiten sind auf Hamburgs Gewässern so viele Wassersportler unterwegs wie nie zuvor. Das hat auch negative Seiten, wie die Umweltbehörde am Donnerstag mitteilte. So sei wegen des Andrangs auf und am Wasser eine zunehmende Vermüllung beobachtet worden.
Bis Ende August hätten 1152 Freiwillige insgesamt 2,5 Tonnen Müll aus den Gewässern gefischt. Allein im August waren es demzufolge 962,6 Kilogramm und damit gut 270 Kilogramm mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Die Müllsammel-Aktion wurde von der dänischen Umweltinitiative GreenKayak initiiert, die im April 2019 in Hamburg vorgestellt wurde. Ihre grünen Boote können kostenlos ausgeliehen werden, wenn dafür unterwegs Abfall eingesammelt wird. Beim Ausleihen der Zweier-Boote bekommen die Paddler deshalb nicht nur Schwimmwesten, sondern auch einen Eimer und zwei Müllgreifer mit auf den Weg. Mit Erfolg: 2019 haben fast 1900 Paddler knapp 3,2 Tonnen Müll aus Alster, Elbe und Co. geholt.
Kerstan wirbt für grüne Paddelboote zum Müllfischen
2019 war Hamburg den Angaben zufolge die erste deutsche Stadt des Projekts. Mittlerweile sind die Kajaks auch in Berlin und anderen europäischen Orten stationiert.
Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hofft nun auf viele Nachahmer in der Hansestadt. „Hamburg ist eine grüne Stadt am Wasser. Das ist nicht nur ein Werbeslogan, sondern etwas, wofür wir alle Verantwortung tragen. Deswegen freue ich mich, wenn möglichst viele Spaß auf dem Wasser mit einem wichtigen Anliegen verbinden. Ich hoffe, dass noch viele Menschen die verbleibenden Spätsommertage nutzen und die grünen Paddelboote zum Müllfischen ausleihen werden.“
Bei folgenden Vermietungen in Hamburg können die Kajaks ausgeliehen werden: Zur Gondel, Kaemmererufer 25; SUP CLUB Hamburg, Isekai 1, Bootshaus Bergedorf, Schillerufer 41, Paddel-Meier, Heinrich-Osterath-Straße 256.