Kiel.
Die FDP-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, die Zahl der sogenannten Kinderkrankentage zügig zu erhöhen oder deren Begrenzung für dieses Jahr auszusetzen. "Die Bundesregierung muss hier endlich handeln, weil die aktuelle Regelung in Zeiten der Pandemie für viele Familien zunehmend zu einem Problem wird", sagte der Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Kiel. Ein Hintergrund besteht darin, dass Familien ihre Kinder derzeit auch dann nicht in die Schule oder in die Kita schicken sollen, wenn diese nur sehr leichte Erkältungssymptome haben. Dies sei auch vernünftig, sagte Vogt.
Bisher dürfen Elternteile jeweils zehn und Alleinerziehende bis zu zwanzig Arbeitstage fehlen, um bis zu zwölf Jahre alte kranke Kinder zu betreuen. Es werde spätestens im Herbst zu erheblichen Problemen kommen, wenn viele Familien wegen der zahlenmäßigen Begrenzung nicht mehr auf Kinderkrankentage zurückgreifen können, sagte Vogt. "Wir brauchen jetzt eine familienfreundliche Lösung, die dem Infektionsschutz insgesamt dient und vor allem dem Weiterbetrieb von Kitas und Schulen." Für eine Ausweitung der Kinderkrankentage haben sich bereits mehrere Politiker eingesetzt, darunter SPD-Bundesvize Serpil Midyatli, Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein.