Hamburg.
Wenige Tage vor dem 75. Jahrestag des Atombomben-Einsatzes auf die japanische Stadt Hiroshima wird im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg eine Wanderausstellung zu diesem Thema eröffnet. Von Dienstag an ist die Ausstellung "Nachbilder. Wechselnde Perspektiven auf Hiroshima" im Keller der einstigen Hauptkirche zu sehen, wie Kurator David Rojkowski am Montag in Hamburg mitteilte. Bis zum 23. August werden nicht nur die einzigen Fotografien vom Tag des Abwurfs sowie Zeichnungen von Überlebenden gezeigt. Auch Bildbände, Comics, Zeitschriften und Pressefotos sollen zeigen, wie in den USA, Europa und Japan über das Ereignis in den vergangenen Jahrzehnten berichtet und daran erinnert wurde.
"Es ist nicht die eine große Geschichte über Hiroshima, die in dieser Ausstellung erzählt wird, sondern viele kleine Nachbilder der ersten Atombombe. Persönliche Schicksale ebenso wie mediale und gesellschaftliche Phänomene. Nachbilder, weil sie weiterhin präsent sind, obwohl der Reiz längst vergangen ist. Wie helle Flecken auf der Netzhaut nach einem Blick in die Sonne", schreibt Kurator Rojkowski dazu.
Die Exponate werden auf 180 Quadratmetern im alten Weinkeller unter der Kirche zu sehen sein. Wohin die von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelte Ausstellung im Anschluss wandern wird, steht dem Kurator zufolge noch nicht fest.
Das Mahnmal St. Nikolai gilt als Hamburgs Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945. Die Kirche selbst war 1943 während der Luftangriffe auf die Hansestadt zerstört worden. Der Bombenangriff auf Hiroshima fand am 6. August 1945 statt.