Hamburg. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) warnt angesichts sich dicht drängender Menschen in Szenevierteln vor der Missachtung der Corona-Auflagen. Die Hamburger Polizei erklärt, dass es am Freitag im Vergleich zum vergangenen Wochenende ruhiger war.
Die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) zeigte sich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" besorgt über die Missachtung der geltenden Auflagen. Die Hamburger Polizei sprach jedoch von einem vergleichsweise ruhigen Start ins Wochenende.
Im Interview am Samstag warnte Leonhard vor der Missachtung der Corona-Auflagen in Hamburgs Partyvierteln. "Diese Sorglosigkeit ist nicht gut. Die Menschen nehmen in Kauf, nicht nur sich, sondern auch andere zu gefährden", sagte sie. In Anbetracht der Tatsache, dass es Menschen gebe, die "wegen der Auflagen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen" sei dieses Verhalten unsolidarisch.
Ein Sprecher der Hamburger Polizei zog für den Wochenendstart ein positives Resümee: Im Vergleich zum vergangenen Wochenende sei es am Freitag im Schanzenviertel und auf dem Kiez ruhig zugegangen, die Feiernden hätten sich einsichtig gezeigt. Lediglich in vier Clubs in St. Pauli seien zu hohe Besucherzahlen festgestellt worden, weswegen ein Teil der Gäste die Läden hätte verlassen müssen. Zudem hätten Einsatzkräfte am Eingang zur Großen Freiheit die Einhaltung der Auflagen kontrolliert. Im Schanzenviertel habe ein Lokal aus eigenem Antrieb im Laufe des Abends den Verkauf von Alkohol eingestellt, in einem weiteren Lokal sei der Alkoholverkauf untersagt worden. Nach Polizeiangaben blieb die Lage in der Außengastronomie unauffällig - nennenswerte Zwischenfälle habe es hier nicht gegeben.
Bisher wurde nur in einem zeitlich eng begrenzten Zeitraum einzelnen Kiosken und Gaststätten der Verkauf von Alkohol verboten. Inzwischen drohen härtere Maßnahmen: "Das heißt zum Beispiel, Alkoholverkaufsverbote durchzusetzen - entweder im Einzelfall oder per Allgemeinverfügung für ganze Straßenzüge", teilte Senatorin Leonhard weiter mit.