Hamburg. Experten haben die Behandlung von 84.000 Patienten, die an der Schaufensterkrankheit leiden, ausgewertet. Ergebnis überrascht sie.

Wenn jeder Schritt schmerzt und Betroffene kaum noch ein Fuß vor den anderen setzen können, ist oft die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz PAVK, der Grund dafür. Besser bekannt ist sie als Schaufensterkrankheit. In einer Studie hat das UKE nun herausgefunden, dass bei der Behandlung der PAVK Männer bessergestellt sind als Frauen.

Männer sind dabei viermal häufiger von der Durchblutungsstörung in den Beinen betroffen als Frauen. Allgemein ist PAVK jedoch sehr weit verbreitet, sodass Mediziner bereits von einer Volkskrankheit sprechen. Mithilfe von Abrechnungsdaten der Krankenkasse Barmer untersuchte die vom UKE geleiteten Forschungsgruppe GermanVasc nun in einer deutschlandweiten Studie wie Betroffene ambulant und stationär behandelt werden.

Oft erfolgt eine unzureichende medikamentöse Versorgung

Rund 84.000 Behandlungen von Patienten wurden ausgewertet. Dabei kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass bei weniger als 60 Prozent der Patienten nach einer Behandlung im Krankenhaus anschließend eine leitliniengerechte Versorgung mit Medikamenten erhalten haben.

„Besonders interessant war dabei das Ergebnis, dass Frauen zwar in einem höheren Alter und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien stationär behandelt wurden, ihre Arzneimittelverordnungsraten im ambulanten Verlauf allerdings hinter denen der männlichen Patienten zurückblieben”, sagt Studienleiter Dr. Christian-Alexander Behrendt von der Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin des UKE.

In diesem Podcast erklärt Dr. Harald Daum, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Asklepios Klinikum Harburg, was man unter der Schaufensterkrankheit versteht.