Les Sables-d'Olonne/Frankreich.
Les Sables-d'Olonne/Frankreich (dpa/lno) - Der Hamburger Solosegler Boris Herrmann hat das Nordatlantik-Rennen in der Nacht zum Mittwoch als Siebter beendet. Nach zwischenzeitlicher Führung, Bruch und Blitzreparatur an Bord gelang dem 39-Jährigen eine Aufholjagd. Den 3300 Seemeilen langen Kurs der Regatta Vendée-Arctique absolvierte er in 10 Tagen, 9 Stunden, 42 Minuten und 54 Sekunden. Der französische Sieger Jérémie Beyou hatte das Ziel rund viereinhalb Stunden vor der "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" von Herrmann erreicht.
Für Herrmann, der im vergangenen Jahr Klima-Aktivistin Greta Thunberg über den Atlantik nach New York gesegelt hatte, war es trotz des technischen Rückschlags eine gelungene Generalprobe. Vier Monate vor dem Start der Solo-Nonstop-Weltumseglung Vendée Globe am 8. November, an der Herrmann als erster deutscher Skipper teilnehmen will, zog er nach dem Härtetest positiv Bilanz: "Ich bin dankbar, dass der Bruch jetzt passiert ist. Es wäre mein schlimmster Alptraum, würde das im Vendée passieren. An Land ist der Schaden schnell behoben. Mit dem Boot insgesamt bin ich sehr zufrieden."
Herrmanns mit neuen Foils (Tragflächen) ausgestattete, gut 18 Meter lange Imoca-Yacht hat sich im Geschwindigkeitsvergleich mit der Konkurrenz bewährt. "Würde die Vendée Globe morgen starten - ich wäre bereit", sagte Herrmann, der jetzt zu Ehefrau Birte und der am 13. Juni geborenen Tochter Marie-Louise nach Hamburg zurückkehrt.