Hamburg. Der Senat wirbt für Urlaub in der Heimat – unter anderem mit der Hamburg Card Local, die Rabatte speziell für Hanseaten bietet.

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben die Tourismus-Branche mit voller Wucht getroffen und das Reiseverhalten verändert. So hat der Lockdown im März und April für einen dramatischen Rückgang der Übernachtungszahlen in der Hansestadt gesorgt. In der Spitze verzeichnete die Branche ein Minus von 94 Prozent. Und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) betonte am Dienstag erneut, dass man trotz Aufwärtstrend noch weit vom dem Vor-Corona-Niveau entfernt sei.

Mit einer großangelegten Marketing-Kampagne sollen nun Hamburger dazu animiert werden, die Attraktionen vor Ort zu entdecken. „Wenn die Hamburgerinnen und Hamburger schon nicht die Welt bereisen können, dann laden wie Sie eben ein, die Welt in Hamburg zu entdecken“, so Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH. Unter dem Motto „Die ganze Welt in Deiner Stadt“ hat die Stadt Erkundungstouren zu Orten ausgearbeitet, an denen die Hamburger verschiedenen Ländern begegnen können – unter anderem England, Frankreich, Japan, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und Skandinavien.

Mehr als 500 Tipps für die Weltreise rund um Hamburg

Rund 150 Partnerunternehmen und mehr als 500 Tipps seien dabei berücksichtigt worden. So empfiehlt die Stadt für eine französische Erkundungsstour etwa das Café Paris oder das Lokal Ti Breizh, einen Spaziergang durch das „mediterran pittoreske Treppenviertel“ oder ein „Tête à tête“ mit Monet und Gaugin in der Kunsthalle. „In Hamburg können viele Kulturen entdeckt werden, vom französischen Savoir Vivre bis zur japanischen Teezeremonie in Planten und Blomen“, so Otremba. Weitere Anregungen und Touren sind auf der Seite www.dieweltinhamburg.de zusammengestellt.

Die Ländertouren sind ein erster Schritt der Dachkampagne „Weil wir Hamburg sind“, mit der die Stadt alle Aktivitäten bündelt. Dazu zählt auch die Hamburg Card Local, ein Erlebnisticket, mit dem Hamburger Vergünstigungen zu vielen Attraktionen erhalten. Das Ticket kostet 3,90 Euro und ist über die kostenlose App „Hamburg – erleben und sparen“ buchbar (zur App bei Google Play und im Apple App Store).

Mit dem Reisepaket "Ahoi Again" Freunde nach Hamburg einladen

Über die App können Nutzer zum Beispiel auch Rundgänge und -fahrten planen und einen digitalen Stadtplan nutzen, bei dem Entfernungen zu den gewünschten Zielen und Öffnungszeiten automatisch angezeigt werden. Auch ein „Schiffsfinder“ ist integriert, mit dem das Geschehen im Hafen verfolgt werden kann. Ein weiterer Baustein ist das Reisepaket „Ahoi Again“, das Hamburger dazu animieren soll, Freunde und Bekannte in die Hansestadt einzuladen. Das Paket beinhaltet ab einem Buchungspreis von 49 Euro pro Person bis Ende August zahlreiche Zusatzleistungen und Vergünstigungen. (weitere Informationen zu „Ahoi Again“ auf der Webseite von Hamburg Tourismus).

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Dass Hamburgs Tourismusbranche die Hamburger selbst als Zielgruppe in den Fokus nimmt, ist neu. Die Ausrichtung ist eine Reaktion auf das veränderte Reiseverhalten durch Corona. „Wir haben unsere Kommunikation umgestellt auf lokal, regional, national, weil wir davon ausgehen, dass mehr Hamburger als vorher den Sommer hier verbringen werden“, so Otremba. Ob gerade in diesen Zeiten Rabattaktionen das richtige Mittel seien, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln? Er findet: ja. Denn: „Viele müssen den Gürtel jetzt enger schnallen. Aber jeder Gast zählt, auch in seiner Funktion als Multiplikator.“

Hamburger sollen touristische Klassiker selbst erleben

Wirtschaftssenator Westhagemann betonte weiter, dass mit den neuen Aktivitäten auch eine wichtige Botschaft an die zahlreichen betroffenen Unternehmen verbunden sei: „Uns ist es wichtig, der Branche jetzt zu zeigen, dass wir sie nicht im Regen stehen lassen. Vieles ist auch Psychologie.“

Urlaub vor der Haustür – Geheimtipps im Hamburger Umland

Und so nannten die Beteiligten bei der Vorstellung der Aktivitäten und Kampagnen immer wieder ganz konkrete Aktivitäten und Unternehmen. Etwa Radtouren ins Alte Land, Kanu-Trips, Eisdielenbesuche, die Teilnahme an einer Beatles-Führung auf dem Kiez und bei schlechtem Wetter Besuche in Museen, im Planetarium oder Panoptikum. Überraschungen sind zwar nicht dabei, aber dafür viele Klassiker, die viele Hamburger – klassischerweise - oftmals den Touristen überlassen haben.