Hamburg. Tchibo veröffentlicht jährlich Zahlen zum deutschen Kaffeekonsum. Dabei werden auch die Gewohnheiten im Norden erfasst.

Hamburger Kaffeefans trinken am Tag etwa 3,4 Tassen des Brühgetränks. Damit liegen sie unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 3,6 und auch hinter Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen mit je 3,8 Tassen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten „Kaffeereport 2020: Kaffee in Zahlen“ hervor, den der Hamburger Röster Tchibo herausgibt.

In Zusammenarbeit mit dem Statistikportal Statista, das ebenfalls in der Hansestadt ansässig ist, ließ Tchibo für den Report im Januar und Februar dieses Jahres 5000 Kaffeetrinker zwischen 18 und 64 Jahren zu ihren Gewohnheiten befragen. Kaffeetrinker sind hier als Menschen definiert, die das Heißgetränk mindestens einmal im Monat konsumieren. Die Teilnehmer wurden über ein Online-Panel repräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt.

Kaffeetrinker in Hamburg und dem Norden bevorzugen Filterkaffee

Dabei wurden auch regionale Unterschiede für den Norden (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern) erfasst. Statista-Analystin Wenke Krützfeldt erklärt, wer dafür genau befragt wurde: "In Bezug auf das Merkmal Bundesland haben wir eine disproportionale Stichprobe gewählt und diese dann repräsentativ gewichtet. Das bedeutet: In kleinen Bundesländern wie Bremen haben wir mehr Personen befragt als in einer repräsentativen Verteilung zum Zuge kämen. Umgekehrt waren es in bevölkerungsreichen Bundesländern (wie NRW) weniger Personen."

Über diesen Weg ließen sich die Ergebnisse für die einzelnen Bundesländer separat und repräsentativ ausweisen, aber mithilfe der Gewichtung auch repräsentative Auswertungen für das gesamte Bundesgebiet durchgeführt werden, so Krützfeldt.

Die Ergebnisse der Umfrage: Hamburger, Schleswig-Holsteiner und Bremer beginnen dem Report zufolge durchschnittlich im Alter von 16 Jahren, Kaffee zu trinken. In Mecklenburg-Vorpommern starten die Kaffeetrinker schon mit 15. Befragte aus dem Norden trinken vor allem Filterkaffee, gefolgt von Cappuccino und Kaffee aus Vollautomaten. Die regionalen Unterschiede zu Ost, Süd und West sind hier aber nicht sehr groß.

Kaffeereport 2020: Kaffeekonsum nimmt mit dem Alter zu

Die meisten Hamburger nutzen zu Hause den Vollautomaten, um sich ihren Kaffee zuzubereiten (74,7 Prozent). Weniger Menschen an Alster und Elbe greifen dagegen auf Pads und Kapseln (49,2 Prozent / 45,4 Prozent) zurück. Noch seltener genutzt wird demnach die Siebstempelkanne (35,4 Prozent). Abgeschlagen ist die Espressokanne für die Herdplatte mit nur 16,4 Prozent.

Der Kaffeekonsum der Deutschen nimmt laut Kaffeereport 2020 mit dem Alter zu: Während 83,2 Prozent der Befragten zwischen 22 und 35 Jahren angaben, täglich oder mehrmals täglich Kaffee zu trinken, waren es bei den 56 bis 64 Jahre alten Befragten schon 94,2 Prozent.

Deutsche Kaffeetrinker kaufen das Getränk auch
Deutsche Kaffeetrinker kaufen das Getränk auch "to go" - aber in welchem Behälter? Das zeigt eine Grafik aus dem Kaffeereport 2020 von Tchibo. © Tchibo | Tchibo Kaffeereport 2020

Im Kaffeereport werden neben den regionalen Gewohnheiten auch grundsätzliche Informationen zum Konsum beleuchtet, so etwa die Nutzung von To-Go-Bechern (s. Grafik). Pappbecher überwiegen laut dem Report noch, seit 2018 hat die Nutzung von eigenen Bechern und Mehrwegbechern in Deutschland aber zugenommen.

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In Zusammenarbeit mit Statista und dem Hamburger Wirtschaftsmagazin Brand Eins bringt Tchibo seit 2012 jährlich den Kaffeereport heraus. Die Bearbeitung dauert laut Tchibo-Sprecherin Karina Schneider ein halbes Jahr. Dieses Jahr steht die Veröffentlichung unter dem Schwerpunkt „Kaffee und Verantwortung“. Daher sind im Report auch Angaben zu Anbauflächen in Lateinamerika, Asien und Afrika und dem Produktionsvolumen ausgewählter Länder zu finden. Zudem wird die Situation von Bauern und Arbeitern betrachtet.

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Der Report stützt sich dabei auf verschiedene Quellen. Neben der eigenen Erhebung unter deutschen Kaffeetrinkern haben Tchibo, Brand Eins und Statista unter anderem auch Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, des Instituts für Energie- und Umweltforschung und des Statistischen Bundesamts zusammengetragen.