Hamburg. Interventionistische Linke will im Schanzenviertel demonstrieren. Was den Hamburger Beamten besondere Sorgen bereitet.

Die Hamburger Polizei bereitet sich angesichts des hochsommerlichen Wetters und einer angemeldeten Demonstration mit einem Großaufgebot auf einen Einsatz im Schanzenviertel vor. Bereits am vergangenen Wochenende hatte es Probleme wegen der Durchsetzung der Allgemeinverfügung im Zusammenhang mir der Corona-Pandemie gegeben.

Am morgigen Freitag will die Interventionistische Linke im Schanzenviertel demonstrieren. Eine entsprechende Anmeldung liegt vor. Ob es eine Genehmigung gibt und ob geplante Kooperationsgespräche zwischen Polizei und Veranstalter gelingen, ist noch unklar. „Wir haben ohnehin die Situation, dass wegen der Maßnahmen gegen Covid-19 auf dem Kiez viele Clubs nicht geöffnet haben und auch die Shisha-Bars geschlossen sind. Deswegen dürften sich besonders viele Leute, die ein Wochenendvergnügen suchen, in der Schanze aufhalten“, sagt ein Beamter.

Kioskbetreibern wurde der Verkauf von Alkohol untersagt

Schon am vergangenen Wochenende war so viel Publikum im Schanzenviertel unterwegs, dass die Polizei vor allem den Kioskbetreibern den Verkauf von Alkohol untersagt hatte. Allein auf der „Piazza“ am Schulterblatt feierten an einem Abend rund 700 Personen.

Auch der Bereich Beim Grünen Jäger war ein Brennpunkt. „Viele der dort aufhältigen Personen hatten alkoholische Getränke mitgebracht, oder sie kauften sie an bei den umliegenden Kiosken“, sagt ein Polizist. Vor allem das sogenannte Cornern, das gemeinsame Trinken und Feiern an Straßenecken (engl. Corner), war verbreitet. „Bereits am vergangenen Wochenende war die Stimmung gegen die Kollegen aggressiv“, sagt ein Beamter. Ein Polizeiauto wurde zerkratzt, ein weiterer Streifenwagen mit Farbe beschmiert. Eingesetzte Polizisten wurden beleidigt.

Anti-Rassismus-Demo für Sonnabend geplant

Die Polizei führte 200 Identitätsfeststellungen durch und verhängte mehr als 50 Platzverweise. In 150 Fällen leitete die Polizei Ordnungswidrigkeitsverfahren ein – das waren Spitzenwerte. Ein zweiter Schwerpunkt am Wochenende werden für die Polizei der Bereich Jungfernstieg und die nahe gelegene Europa Passage sein. Auch dort hatte es am vergangenen Wochenende Probleme gegeben. Unter anderem hatten sich Gruppen von jungen Männern immer wieder Schlägereien geliefert.

Für Sonnabend ist in diesem Bereich erneut eine Anti-Rassismus-Demonstration angemeldet worden. Laut Polizei soll diese um 14 Uhr beginnen. Die Teilnehmerzahl ist auf 700 Personen beschränkt. Veranstalterin Audrey Boateng teilte mit, dass 100 Helfer vor Ort unterstützen und Bodenmarkierungen bei der Koordination der Demonstranten helfen sollen. Parallel dazu finden Veranstaltungen in Hannover, Osnabrück, Aachen und weiteren deutschen Städten statt.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden