Winterhude. Die Arbeiten wären nach Corona eine erneute Belastung für die Gewerbetreibenden. Viele Einzelhändler existenziell gefährdet.

Im September soll die Umgestaltung der Gertigstraße beginnen. Dann soll die wegen ihrer Restaurants und Geschäfte beliebte Straße im Mühlenkampquartier zu einer Fahrradstraße umgebaut werden. Sie ist Teil der Veloroute 13, die als Ringroute vom Bezirksamt Altona bis zur U-Bahn-Station Burgstraße führen wird.

Gegen die Pläne hatte es im vergangenen Jahr von einigen Gewerbetreibenden Bedenken hinsichtlich der viermonatigen Bauzeit und des Wegfalls von Parkplätzen gegeben. Sie forderten, die Gertigstraße nicht zur Fahrradstraße, sondern zu einer 30er-Zone zu machen – so, wie es früher einmal im Bezirk beschlossen worden war. Jetzt wird erneut Protest laut. Er kommt von der IG „Unser Mühlenkamp“, die die Interessen der Gewerbetreibenden im Umfeld vertritt, und von der CDU Hamburg-Nord.

Viele Einzelhändler sind existenziell gefährdet

Die Fraktion will in die nächste Bezirksversammlung einem Antrag mit der Forderung einbringen, die Baumaßnahmen in der Gertigstraße auf das kommende Jahr zu verschieben. „Die Zwangsschließungen während der Corona-Krise haben viele Einzelhändler in der Gertigstraße existenziell gefährdet. Baumaßnahmen kurz vor dem über­lebenswichtigen Weihnachtsgeschäft durchzuführen wäre daher für viele das endgültige Ende“, sagt Caroline Mücke-Kemp, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Verkehrssprecherin. „Wir fordern, die Baumaßnahmen in der Gertigstraße in den Frühling 2021 zu verschieben, um dem Einzelhandel vor Ort nicht weiter zu gefährden!“

Auch die IG „Unser Mühlenkamp“ ist besorgt – und hat sich bereits an den für die Bezirke zuständigen Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) gewandt. „Für die Geschäfte, die Corona in vielen Fällen nur dank der Zuschüsse vom Bund und der Stadt Hamburg überstanden haben, wäre es eine Katastrophe, wenn im Herbst Straßenbaumaßnahmen im Quartier durchgeführt würden“, sagt der Vorsitzende Berndt Kroll. Die Interessengemeinschaft fordert sogar, bis Ende 2021 keine Straßenbaumaßnahmen im Quartier durchzuführen.

Wie berichtet, werden in der Gertigstraße die Radwege von den Fußwegen auf die Fahrbahn verlegt und 67 neue Fahrradbügel geschaffen. Die meisten der vorhandenen Schutzbügel sowie der gesamte Baumbestand (39 Bäume) bleiben erhalten. Durch den Umbau fallen vier Parkplätze weg. Autos und Motorräder dürfen die Straße weiterhin nutzen, der Radverkehr hat aber Vorrang. Als Fahrradstraße wird in der Gertigstraße automatisch Tempo 30 gelten, und sie bleibt eine Vorfahrtsstraße.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden