G-20-Dosenwurf eines Polizisten: Aus Ärger über Einsatz
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Hamburg. Verhandlung gegen Münchner Polizisten und Begleiterin startet erneut. Angeklagte empfanden Polizeieinsatz als unangemessen.
In einem Prozess um zwei Angriffe auf Polizisten bei einer Demonstration gegen den G-20-Gipfel in Hamburg haben die beiden Angeklagten die Dosenwürfe eingeräumt. Der beschuldigte ehemalige Polizeibeamte aus München ließ am Freitag über seinen Anwalt erklären: „Ich wollte zu keinem Zeitpunkt einen Polizisten treffen oder verletzten.“
Er habe sich die Demonstration am St.-Pauli-Fischmarkt am 6. Juli 2017 von einer Brücke aus ansehen wollen. Den Polizeieinsatz habe er als komplett unbegründet und unverhältnismäßig wahrgenommen, erklärte der 38-Jährige weiter. Seine 31 Jahre alte Bekannte und Mitangeklagte ließ über ihre Anwältin mitteilen, sie sei „schockiert und wütend“ über den Polizeieinsatz gewesen.
Erster Prozess musste wegen Corona abgesetzt werden
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten versuchte gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Beide sollen mit Bierdosen auf die Einsatzkräfte geworfen haben. Sie belegt ihre Vorwürfe mit Videoaufnahmen der Polizei. Die Sequenzen zeigen beide Beschuldigte in Zivilkleidung. Ein Urteil könnte das Amtsgericht Altona beim nächsten Verhandlungstermin am 10. Juni verkünden. Der Prozess hatte bereits am 22. Mai beginnen sollen, war dann aber wegen Corona abgesetzt worden.
Zu der Demonstration unter dem Motto „Welcome to Hell“ hatten sich rund 12.000 Menschen versammelt. Die Polizei stoppte den Zug, weil sich nach ihren Angaben mehrere Tausend Teilnehmer vermummt hatten. Als die Beamten versuchten, die Vermummten abzutrennen, sei die Lage eskaliert, erklärte die Polizeiführung später vor einem Ausschuss der Bürgerschaft.
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