Hamburg. Die acht Angeklagten – darunter mindestens ein Mitglied der Hells Angels – sollen 1,1 Tonnen Kokain geschmuggelt haben.
Im Hamburger Prozess um den Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain hat die Staatsanwaltschaft für die acht Angeklagten der sogenannten "Osdorf-Connection" Freiheitsstrafen von drei Jahren und zehn Monaten bis zu zehneinhalb Jahren gefordert.
Die Forderungen der Verteidiger bewegten sich am Montag zwischen dreieinhalb und neuneinhalb Jahren, wie das Gericht mitteilte. Dem Gerichtssprecher zufolge will das Landgericht voraussichtlich am Mittwoch (14.00 Uhr) sein Urteil fällen. Der Prozess hatte am 8. Mai vergangenen Jahres begonnen.
Angeklagte haben Geständnisse abgelegt
Gericht, Verteidiger und Staatsanwaltschaft hatten sich bereits zuvor auf einen Strafrahmen verständigt. Im Gegenzug legten die Männer – unter ihnen ein Mann, der der Polizei als hochrangiges Mitglied der Rockergang Hells Angels gilt – Geständnisse ab. Die Beschuldigten sollen am 8. November 2018 einen Lastwagen an der Autobahn 7 bei Garlstorf südlich von Hamburg überfallen haben.
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Der Lastwagenfahrer sollte einen aus Brasilien verschifften Container mit Gelatine nach Süddeutschland bringen. Tatsächlich befanden sich in dem Behälter auch 1100 Päckchen mit reinem Kokain.
Der Anklage zufolge gaben sich drei Männer bei dem Überfall als Polizisten aus. Zwei andere Angeklagte sollen den Lastwagen zu einer Lagerhalle in Hamburg-Rothenburgsort gefahren haben. Dort begannen sie den Angaben nach mit drei Komplizen, das Kokain zu entladen. Spezialkräfte der Polizei überraschten sie dabei und nahmen sie fest.