Hamburg. Schwierige Situation für die Polizei. Bei schönem Wetter fürchtet sie Menschenansammlungen und Vatertagstouren. Präsenz wird verstärkt.

Mit einem großen Aufgebot wird die Polizei den Vatertag begleiten. Ziel ist es, Präsenz zu zeigen und so Ansammlungen, die gegen die Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Corona-Pandemie verstoßen, zu verhindern. Neben der Bereitschaftspolizei will man auch Polizeischüler der Akademie einsetzen.

„Es wird vermutlich sehr stark vom Wetter abhängig sein, wie der Tag verläuft“, sagt Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Die Prognosen sehen Temperaturen von über 20 Grad für den Donnerstag voraus. Voraussichtlich also dürfte das schöne Wetter an dem Feiertag genutzt werden, um draußen zu sein. Auch Vatertagstouren stehen auf dem Programm.

Hamburger Polizei will mit Augenmaß vorgehen

Für die Hamburger Polizei ist das eine schwierige Situation. „Es gibt natürlich Bereiche, die gerade bei schönen Wetter sehr viele Menschen anziehen“, sagt ein Beamter. „Das wird sich in diesem Jahr auch zeitlich anders gestalten als sonst. Abends wegzugehen ist schwieriger. Die Masse wird daher tagsüber unterwegs sein. Das bringt natürlich genau die Probleme, die wir nicht wollen: Die Ansammlung von vielen Menschen auf engem Raum.“

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    Die Polizei will dagegen mit Augenmaß vorgehen. „Unser Ziel ist es ja nicht, eine Gruppe festzusetzen, um die Personalien festzustellen“, sagt Levgrün. „Dann haben wir ja genau das, was wir nicht wollen. Eine Ansammlung.“ Ziel sei es vielmehr die Menschen, die sich in Gruppen aufhalten, dazu zu bringen schnell auseinander zu gehen. „Bislang ist die Akzeptanz beim Einschreiten der Polizei groß“, sagt Levgrün. Die Leute haben Verständnis und folgen, wenn wir sie ansprechen, zum ganz überwiegenden Teil den Anordnungen.“

    Deutlich mehr Demonstrationen

    Mit gemischten Gefühlen sieht Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem Vatertag entgegen. „Es gab schon den einen oder anderen Widerstand. Verbal, aber auch körperlich“, so Lenders. „Kollegen registrieren schon, dass sich nicht mehr ganz so bereitwillig den Anordnungen untergeordnet wird, wie am Anfang der Pandemie.

    Tatsächlich ist das Delikt „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ eine der wenigen Straftaten, die in der Zeit der Allgemeinverfügung in Hamburg angestiegen ist. Vom 16. März bis zum 13. Mai wurden in Hamburg 230 Fälle, 14 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, zur Anzeige gebracht. Das entspricht einer Steigerung von 6,5 Prozent.

    Zudem wird in den kommenden Tagen und Wochen mit deutlich mehr Demonstrationen gerechnet. Nahezu alle beziehen sich auf das Thema Corona und die damit verbundenen Einschränkungen. Entsprechende Anmeldungen liegen bereits bei der Versammlungsbehörde vor.

    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden