Hamburg. Die Häuser sind wieder für Touristen geöffnet. Welche Anforderungen jetzt auf die Betreiber in Hamburg zukommen.

Seit Mittwoch haben die ersten Hotels auch wieder für Touristen ihre Türen geöffnet. Doch auf die Betreiber kommen erhebliche Anforderungen zu. Dazu gehört, dass sie ihre Zimmer nur zu 60 Prozent belegen dürfen. Und weil viele Mitarbeiter in Kurzarbeit waren, müssen die Häuser nun rasch ihren Betrieb wieder hochfahren.

Das Side Hotel in der Innenstadt beispielsweise hat wieder für Privatreisende geöffnet. „Von den 178 Zimmern dürfen wir 106 vermieten“, sagt Alex Obertop, Direktor des Side Hotels. Viele Mitarbeiter seien in Kurzarbeit gewesen, nun sei man dabei, sie wieder an Bord zu holen, denn die Nachfrage steige bereits: „Es kommen gerade sehr viele Buchungen rein“, sagt der Hotelchef. Auch am Wochenende würden Gäste erwartet, die bereits vor Wochen reserviert hatten. Das Frühstück wird à la carte serviert.

Das Le Royal Méridien an der Alster beherbergt seit Mittwoch wieder Touristen, seit Montag bereits Geschäftsreisende. Von den 300 Zimmern dürfen 60 Prozent vermietet werden, aber die Auslastung liege derzeit noch nicht höher als zehn Prozent, sagt Hoteldirektor Anton Birnbaum. „Ich hoffe aber, dass Hamburg jetzt profitiert“, die Hansestadt sei ja ein beliebtes Ziel. Das Frühstück wird nun in Form von Take-away-Boxen angeboten. „Es gibt vorabgepackte Speisen, Joghurt und Obst – als vegetarische und nicht vegetarische Variante“, sagt der Hoteldirektor.

Roomservice bringt den Gästen das Frühstück auf das Zimmer

Das Hotel Engel in Lokstedt mit 96 Zimmern war auch während der Krise stets für Dienstreisende geöffnet, empfängt aber ab sofort auch wieder Touristen. „Wir freuen uns, dass Gäste, die für die Wochenenden reserviert hatten, jetzt auch wirklich kommen können“, sagt Hotelleiterin Kathrin Schulze.

Im Moment sei man noch dabei, sich über das Frühstück Gedanken zu machen. Die wenigen Dienstreisenden hätten bisher in der Hotelhalle gefrühstückt, doch für mehr Gäste werde man wieder den Frühstücksraum öffnen. Das Frühstück werde man in Variationen auf Tellern servieren, Joghurt, Marmelade und Butter abgepackt, auch Säfte soll es geben. „Wir werden nicht die ganze Fülle des Büfetts anbieten können, aber dafür kostet das Frühstück nur sieben statt 14 Euro“, sagt Schulze.

Kritik von Dehoga-Präsident Franz Klein

Das Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee wird am 18. Mai wieder das Hotel öffnen, die Gastronomie an diesem Freitag. „Wir werden zunächst nur Zimmer im sechsten Stockwerk belegen und dann, wenn die Belegung steigt, weitere Etagen nutzen“, sagt Direktor André Vedovelli. Der Roomservice bringt den Gästen das Frühstück auf das Zimmer, oder die Gäste können das Frühstück separiert voneinander im Restaurant einnehmen. Auch das Vier Jahreszeiten wird inklusive der Gastronomie am 18. Mai wieder öffnen.

Das Hotel Atlantic (221 Zimmer) folgt erst am 29. Mai. Das Frühstück, das sich die Gäste zusammenstellen, wird auf Etageren serviert. „Das ist angemessen. Damit werden wir die Erwartungen des Gastes treffen“, sagt der geschäftsführende Direktor, Franco Esposito.

Dehoga-Präsident Franz Klein kritisiert: „Ich kann nicht nachvollziehen, warum nun gerade 60 Prozent für die Belegung durch den Senat beschlossen wurden. Fest steht, auch die Hotellerie hat eine lange Durststrecke vor sich.“ (Mitarbeit: Ulrich Gaßdorf)