Hamburg. Prototyp VS6e wird ein Jahr lang getestet. Gute Nachrichten: Die elektrische Kehrmaschine ist nicht nur sauberer, sondern auch leiser.
Wer sich vor der Coronakrise am Sonntagmorgen seinen Weg durch die Überbleibsel des Hamburger Fischmarktes bahnte, hat eine gute Vorstellung davon, was eine Kehrmaschine der Stadtreinigung alles leisten muss. Seit Mittwoch setzt die Stadtreinigung Hamburg (SRH) an dieser Stelle eine neue vollelektrische Großkehrmaschine zur Reinigung auf dem Gelände des St. Pauli Fischmarkts ein.
Der Prototyp VS6e der Firma Brock war im vergangenen Jahr bereits für knapp acht Wochen für einen Testlauf in der Hansestadt. Das Urteil der Kehrmaschinenfahrer fiel positiv aus, wie die Stadtreinigung Hamburg am Mittwoch mitteilte. Nun soll die neuartige Kehrmaschine für zunächst ein Jahr auf Hamburgs Straßen unterwegs sein.
Akku der Kehrmaschine wird genau gestestet
Das Fahrzeug soll dann über einen längeren Zeitraum auch bei unterschiedlichen Witterungen getestet werden. Geplant ist, die „VS6e“ zwei Touren an einem Tag fahren zu lassen und dabei die benötigten Akku-Ladezeiten über einen längeren Zeitraum zu beobachten. „Mit einer voll elektrisch betriebenen Kehrmaschine wollen wir unseren Fuhrpark weiter und konsequent in Richtung dieser umweltschonenden Antriebstechnik ausbauen. Ich bin gespannt, inwieweit die neue Technik die vielseitigen Alltagsanforderungen meistert", sagt SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau.
Rund 30 Tonnen CO2 im Jahr könnten könnten eingespart werden. Darüber hinaus ist der Prototyp mit 57 Dezibel um einiges leiser als die herkömmlichen Großkehrmaschinen - rund 20 Dezibel. Die SRH möchte möglichst umweltfreundlich und emissionsarm auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Mit einem erfolgreichen Test der neuen Großkehrmaschine könnte auch der Anteil bei den Großfahrzeugen zukünftig wachsen.
Beim vollelektrischen Müllwagen gab es technische Probleme
Bereits im Februar ist die SRH mit einem vollelektrischen Müllwagen in einen einjährigen Testbetrieb gestartet und stellte fest, dass es im Einsatz dieser komplexen Technologien auch zu technischen Problemen kommen kann.
Grundsätzlich setzt die Stadtreinigung schon seit vielen Jahren verstärkt auf E-Mobilität. Dabei lag der Fokus bisher auf umweltfreundliche und emissionsarme Pkw und Kleintransporter. Davon hat die SRH aktuell mehr als 90 elektrische Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen im Einsatz - Tendenz steigend.